Die deutsche Automobilindustrie schreibt ihre lange Geschichte in zweifelhaften Entscheidungen bei der Elektromobilität fort. Um zu verhindern, dass sich deutsche einfach ausländische Elektroautos kaufen, bauen sie jetzt mit Steuergeldern Ladesäulen die nur deutsche Elektroautos nutzen können. Das sie damit über die Hälfte der Elektroautofahrer als Stromkunden ausschließen ist dabei offensichtlich egal.
Stellen Sie sich einmal vor, Sie kommen an die neu gebaute Tankstelle aber bekommen dort keinen Sprit. Warum nicht? Ganz einfach, Sie haben kein deutsches Auto gekauft, deswegen passt die Zapfpistole nicht in Ihren Tankstutzen. Und wenn er passt, tröpfelt der Sprit nur aus der Leitung. Jetzt stellen Sie sich weiter vor, dass man diese neue Tankstelle mit Ihren Steuergeldern gebaut hat. Die Tankstellen stehen dann auch nicht an der Autobahn sondern 10 Kilometer weiter im nächsten Dorf. Der Aufschrei der Autofahrer wäre wohl kaum vorstellbar. Wer macht denn sowas, fragen Sie sich sicher. So was kann es doch hier in Deutschland nicht geben.
Leider ist dies genau die Situation, der sich eine überwältigende Mehrheit der Elektroautofahrer gegenüber sehen. De facto gibt es in Europa derzeit drei Standards, um ein Elektroauto in 30 Minuten auf 80 Prozent zu laden. Zuerst waren da die Japaner mit dem Gleichstrom-Ladesystem CHAdeMO. Dann kamen die Franzosen mit einem Wechselstrom-Standard mit 43 Kilowatt Ladeleistung. Zuletzt haben sich dann die Deutschen noch den Gleichstrom-Standard Combined Charging System (CCS) ausgedacht. Den deutschen Standard nutzen nur VW und BMW. CHAdeMO nutzen Mitsubishi, Kia, Nissan, Peugeot und Citroen. Mit 43 Kilowatt Wechselstrom lädt Renault.
Vergangenes Jahr wurden 6051 Elektroautos in Deutschland zugelassen, darunter alleine 1019 Renault ZOE (43 Kilowatt Wechselstrom) und 775 Nissan Leaf (CHAdeMO). Dazu kommen noch einige Mitsubishi iMiEV, Citroen C-Zero und Peugeot iOn (CHAdeMO). Die restlichen Fahrzeuge verfügen über kein derartiges Schnellladesystem. VW und BMW, also die einzigen Hersteller die mit CCS arbeiten, haben erst im November 2013 den VW eUp und den BMW i3 auf den Markt gebracht. Daher ist ihr Marktanteil an den 6051 Elektroautos noch sehr gering. Die ersten drei Monate in diesem Jahr zeigen, dass BMW aufholt. Für den VW eUp und den eGolf lassen sich aus den Tabellen des Kraftfahrbundesamtes keine Werte ermitteln. Es ist anzunehmen, dass Elektroautos ausländischer Hersteller weiter einen Marktanteil weit über 50 Prozent haben werden.
Zum Schutze der deutschen Industrie
Heute wurde auf der Hannover Messe das Projekt „SLAM“ offiziell aus der Taufe gehoben. Ziel ist es 400 CCS-Schnellladestationen aufzubauen. Das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie unterstützt das 14,2 Millionen Euro teure Projekt finanziell. Bis Ende 2014 sollen die ersten 20 Stationen auf dem Gelände von Volks- und Raiffeisenbanken entstehen. Und solche Banken stehen selten an der Autobahn. Also dort, wo ein Schnellladenetz für Elektroautos alleinig Sinn ergibt. Die Stationen werden über kein CHAdeMO-Anschluss verfügen und nur mit 22 Kilowatt-Wechselstrom-Anschlüssen ausgestattet sein.
Sie sehen also, für den Fahrer eines Elektroautos wird oben beschriebenes Szenario vermutlich bald Realität. Eine Ladesäule die alle drei Standards kann, ist unbedeutend teurer als eine reine CCS-Säule. Der Grund ist ganz einfach. CCS und CHAdeMO benutzen lediglich einen anderen Stecker und ein anderes Datenprotokoll – der Strom ist der gleiche. Das teure an einer solchen Ladestation sind aber die Gleichrichter, die aus dem Wechselstrom den Gleichstrom herstellen. Die 43 Kilowatt Wechselstrom für die Renault ZOE liegen ohnehin an. Auf der anderen Seite erweitert eine Multi-Standard-Ladestation den möglichen Kundenkreis um über 50 Prozent. Auf diesen verzichtet aber SLAM von vorhinein und sperrt ihn kategorisch aus. Hätten sich ja kein ausländisches Auto kaufen müssen.
Wirtschaftlicher Unsinn mit staatlicher Förderung
Kein Tankstellenbetreiber würde einen solchen Unsinn mitmachen? Für SLAM ist das alles kein Problem. Warum, wird bei einem Blick auf die anderen Projektteilnehmer klar. Das sind nämlich VW, BMW und Daimler. Und die haben kein Interesse daran, dass sich irgendwer einen Nissan, Kia oder Renault kauft. Dafür nehmen sie in Kauf Ladesäulen zu bauen, mit denen die meisten nichts anfangen können. Es ist aber nicht so, dass VW, BMW und Daimler den Strom bei SLAM verschenken, wie etwa Tesla an seinen Superchargern. Nein, den Strom muss der Kunde bezahlen. Aber offensichtlich ist sich SLAM zu fein, das Geld von Nissan- oder Renault-Fahrern anzunehmen. So sind die SLAM-Säulen von Anbeginn zu einer sporadischen Nutzung verurteilt. Angeblich sollen sich sogar japanische Hersteller darum bemüht haben, SLAM in Richtung CHAdeMO zu erweitern und die Kosten hierfür zu übernehmen. Offensichtlich ist es aber zu keiner Vereinbarung gekommen. Bei Renault herrscht zu diesem Thema wie leider allzuoft Schweigen.
Die deutsche Autoindustrie hat sich jahrelang der Elektromobilität verweigert und ist erst langsam aufgewacht. Jetzt blamiert sie die Autonation Deutschland noch ein bisschen mehr. In unseren Nachbarländern haben die nicht deutschen Hersteller noch einen weit größeren Marktanteil. Mit ihren Elektroautos sollen die Holländer, Schweizer und Franzosen aber bitte daheim bleiben. Ihre Nissans, Renaults und Kias sind an deutschen SLAM-Ladesäulen unerwünscht. Schauen wir also zu, wie SLAM viele Millionen, darunter Steuergelder, in sinnfreie Infrastruktur steckt.
Es geht auch anders und zur Not machen es die Niederländer
Weiter gedacht hat das Projekt Charge Lounge. Das Projekt unter Federführung des Fraunhofer IAO in Stuttgart wird ebenfalls mit Steuergeldern unterstützt. Die Stationen verfügen glücklicherweise über einen CCS- und CHAdeMO-Anschluss. Leider vergaß man bei der Planung den 43 Kilowatt Wechselstrom-Anschluss. Im Promo-Video ist noch die Rede von 22 Kilowatt Wechselstrom. Auf Nachfrage von Buzzing DanZei bei Charge Lounge, heiß es aber, dass die Stationen 43 Kilowatt anbieten. Ansonsten ist das Projekt eine ziemlich geniale Idee. Statt vor Ort mit viel Aufwand eine Station zu errichten, werden die Charge Lounge-Stationen in Containern installiert, verfügen über eine Pufferbatterie und optionale Module wie Konferenzraum, Ruheraum oder WC-Anlagen. Den fertig ausgestatteten Container kann man nahezu überall einfach aufstellen und anschließen. Ladetarife von 10 Euro pro Schnellladung machen das Elektroauto dann aber teurer als einen sparsamen Diesel.
Da bleibt uns in Deutschland wieder mal nur ein neidischer Blick ins Ausland. Etwa in die Niederlande. Hier baut FastNed derzeit ein flächendeckendes Netz von 200 Schnellladestationen an den niederländischen Autobahnen. Diese Stationen unterstützen im Endausbau alle drei Standards. Es wäre ja auch dämlich und wirtschaftlicher Selbstmord, bei einer solchen Investition den potentiellen Kundenkreis künstlich zu verkleinern. Sollen die nur weiter wurschteln und ihre Industrie-Protektionismus-Stationen bei SLAM ruhig bauen, hat sich wer bei FastNed gedacht. Expandieren wir eben und bieten den Deutschen anständige Ladestationen an.
Update: In der ursprünglichen Version des Beitrags hieß es:
Wechselstrom wird es in der Standard-Ausführung nur mit 22 Kilowatt geben. Statt 30, lädt die Renault Zoe dann 60 Minuten. Hier gilt es dringend nachzubessern und auch 43 Kilowatt Wechselstrom als Standard einzuführen.
Auf Facebook hat Charge Lounge jedoch bestätigt, dass die Stationen auch mit 43 Kilowatt Wechselstrom ausgestattet sind, daher ist es im Artikel geändert.
40 Kommentare
Zum Vergleich hier eine Mitteilung von an die Kunden in Großbritannien. Die Ladesäulen werden mit allen drei Standards ausgerüstet (adding a third standard). Bis zum Ende des Jahres eine Säule an jeder Autobahntankstelle (motorway service station). Wegen des steigend Bedarfs werden die ersten Stationen jetzt mit zwei Säulen ausgerüstet (double up). Im Moment sind die RFID Karte und der Strom umsonst. Weitere Infos zur „Electric Highway“ gibt es .
Da hat man aber den 4. Standard, bzw. den einzigen der bislang tatsächlichen von der EU anerkannt ist vergessen. Den ganz normalen Typ2, der neben den AC mit 43kW auch das DC Laden bis zu 70kW (500V) bzw. 50kW bei 400V ermöglicht. Tesla hat dies ausgenützt und hat den Standard auf über 100kW erweitert ud ist dennoch abwärtskompatibel zu AC (22kW) geblieben. Also hätte der normale Typ2 gereicht.
lg
Eberhard
Fahre Opel Ampera
War in Holland konnte nicht strom tanken
da niemand wußte wie man als Ausländer an
eine Karte zum freischalten der Stromstation kommt. Viele Angesprochene wußten gar nichts
1 Holänder Amperafahrer sagte Karte gibts mit
Kauf des Fahrzeugs in Holland und rechnet mit
Stromanbieter ab. Für Ausländer ???? Beispiel
Keukenhof Information hatte keine Ahnung auch
der herbeizitierte Techniker konnte uns nicht freischalten auch nicht gegen Bezahlung vor Ort.
Mitgebrachtes Kabel paßte. Ebenso Scheveningen, Noordwijk od. Zaandvort.
Zum Glück geht das Auto auch mit Benzin.
mit un
Hallo Jan,
du kannst an 95 Prozent der niederländischen Ladesäulen mit der Karte von The New Motion oder mit dem Plugsurfing-Schlüsselanhänger laden. Beides gibt es umsonst und ohne Grundgebühr. Abgerechnet wird in der Regel der verbrauchte Strom.
„VW und BMW, also die einzigen Hersteller die mit CCS arbeiten, haben erst im November 2014 den VW eUp und den BMW i3 auf den Markt gebracht.“ Hier muss es November 2013 heißen.
Danke für den Hinweis. Ich habe es geändert.
Leider machen es die Kfz-Hersteller einem nicht gerade leicht (wohl auch, um „Ihre“ Kunden an die Ladenetzwerke bestimmter Vertragspartner zu binden…), an die technischen Spezifikationen Ihrer Ladeschnittstellen zu kommen (lerne dies gerade aus beruflichen Gründen auf die harte Tour) – schließlich kocht ja jeder sein eigenes Süppchen in der Mischung aus Stecker und Ladestrom.
Das macht es z.B. regionalen Versorgen nicht gerade leicht, an ihren „Stromtankstellen“ ein vernünftiges Schnellade-Angebot zu unterstützen, ohne wirklich für jedes einzelne Fahrzeug-Modell eine eigene Zapfsäule zu bauen.
In so fern ist es zwar einerseits „beruhigend“, daß sich der recht robuste Typ 2 Stecker als offizieller EU-Standard durchgesetzt hat, was aber ohne vernünftigen (a.k.a. „intelligenten“) Adapter für die vorhandenen CHAdeMO-Lader natürlich keine Lösung ist.
Andererseits (so von und wegen „Einfluß“) ist VW ja auch „nur“ der bisweilen größte Autobauer überhaupt; insofern verständlich, daß man sich bei der Standardisierung nach heimischen Marken richtet – keine Ahnung, ob man im Toyota-Heimmarkt Japan wohl Ladestationen mit „Mennekes“ Typ-2-Stecker findet!??
Hat die EU nicht gerade erst den von Daimler, Renault und Tesla genutzten Typ2-Stecker als europäischen Standardstecker festgelegt? Dass man das ChaDeMo wegen der vielen japanischen Autos weiter anbietet ist klar, aber was soll das mit dem CCS. Niemand hat es, nicht mal jeder i3 oder eVW-Fahrer, weil es ganz ordentlich Aufpreis kostet, bei diesen Marken schnellladefähig zu sein.
Außerdem was sollen wir eigentlich mit diesen Kleinakkus? Die europäischen und japanischen Autos sind doch keine Reisefahrzeuge. Wer will denn alle 100km mindestens eine halbe Stunde Pause machen? Große Akkus mit großen Kapazitäten wie bei Tesla müssen her. Alle 400 km Pause machen, das ist ok. Da braucht man ca. 100kW-Akkus und für die braucht man ordentliche Ladeleistungen. Mit 43 kW oder weniger kommt man da wieder nicht weit. Was ich befürchte, ist, dass hier jetzt hektisch ein Haufen Geld verbrannt wird in viel zu schwachen Ladestationen und wir in ein paar Jahren wieder von vorne anfangen. Tesla macht es gleich richtig: Typ2-Stecker, gratis, überall in Europa gleich, hohe Ladeleistung. Bin gespannt wie die Deutschen Nachzügler mit ihren jetzigen Anstrengungen da gegen anstinken wollen.
Tesla schließt übrigens andere Marken nicht grundsätzlich aus wie die Neidhammel von BMW behaupten. Die kleinen Akkus vertragen nur diese hohe Ladeleistung nicht.
Ich lade nur zu Hause, denn hier parkt das Auto am längsten. Private Ladestationen gehören gefördert. Wie bei den Solaranlagen. Am Besten gleich mit Pufferakku im Keller.
Ladestationen an Volksbanken sind ziemlich unnötig, außer sie wären gratis, dann von mir aus.
Auf mich wirkt der ganze Aktionismus ziemlich unausgegoren und protektionistisch. Normale Reaktion, wenn man mal wieder hintendran ist.
Euer Starkstrompilot
Leider stimmt Ihre Aussage bezüglich Tesla nicht ganz.
Tesla verwendet zwar für die DC-Schnellladung den Typ2 Stecker. Dieser Stecker ist jedoch für die hohe Leistung angepasst (längere Kontakte) und das Protokoll für die Kommunikation mit dem Fahrzeug wurde bis jetzt noch nicht offen gelegt. Also weit weg von einem Standard…
Tesla macht sein eigenes ding und schaut dabei ganz gut, dass kein anderer an Tesal-Stationen laden kann!
CCS ist ja der Typ2-Stecker mit einem zweiten Stecker mit zwei dicken Gleichstrompolen dran.
Das kann man aber ganz leicht selbst rausfinden.
du bringst es auf den Punkt.
Fastned will auch nach Deutschland, habe angefragt! Wo wird dann der Elektroautofahrer laden. Bei Slam in Hinterdupfing an einer einzigen Säule, oder bei fastned wo 3-4 Kombi Charger an die Autobahn gepflanzt werden. Das wird sich von selbst regeln…
Der ganze Lademarkt ist z.Z. sehr unübersichtlicht. Ich für meinen Teil habe mich sehr bewust für ein Renault entschieden. Aufgrund der Fehlenden Ladeinfrastrucktur für Gleichstrom (egal ob Chademo oder CCS) macht zur Zeit nur Wechselstromladen sinn. Zur Not an einer Drehstromsteckdose. Und bis die Deutschen Autobauer in die Füße gekommen sind mit ihrem CCS warte ich noch ab. Außerdem gehören Schnelllader an oder auf die Autobahn. Und wenn die Autos endlich Akkus haben die Fahrten über 300 km oder mehr ermöglichen, ist das eh kein Thema mehr. Im übrigen reichen die 50 KW DC bzw. 43 KW AC aus um in annehmbarer Zeit wieder Fahrbereit zu sein. Selbst bei 50 kw Akkus wären die in einer guten Stunde wieder voll. Würde also bedeuten, das ich 600 km mit einer Stunde Ladeweile fahren könnte. Damit können wohl die meisten Leben, vorrausgesetzt man muss nicht ewig zum Schnellader fahren.
Und mal Ehrlich: Wie oft fahrt ihr Strecken über mehr als 600 km am Stück. Oder gegenfrage: Ihr kauft einmal im Jahr bei einem große Schwedischen Möbelhaus ein – dafür besitzt ihr bestimmt nicht einen VW Bus, sondern leiht euch diesen.
Gruss
Dirk
Ich wohne in Vorarlberg und habe durch meine Beziehungen zur Schweiz gute Vergleichsmöglichkeiten, wie dort das Thema angegangen wird.
Darum habe ich genau zu diesem Thema einen offenen Brief geschrieben, den ich hier wiedergeben möchte:
Herbert Hämmerle
xxxxx
xxxxx
VLOTTE-Kunde mit Mitsubishi i-MiEV seit Feb. 2011
Offener Brief an:
VLOTTE illwerke vkw A-6800 Bregenz als Betreiber der Ladeinfrastruktur in Vorarlberg
Unterberger Automobile GmbH & Co KG als Vertreter des Autoherstellers BMW
Rudi Lins Ges.m.b.H. & Co KG als Vertreter des Autoherstellers Volkswagen
Josef Bickel GmbH A-6824 Schlins als Vertreter des Autoherstellers Mitsubishi
Autohaus Branner Ges.m.b.H 6833 Klaus als Vertreter des Autoherstellers Nissan
Citroen – Ford Leitner GmbH & Co KG als Vertreter des Autoherstellers Citroen
Den Vorstand des Vereins Swiss eMobility CH-3001 Bern
Elektromobilität in A-CH
Situation der Schnelllade-Infrastruktur
Lustenau, 09.03.2014
Sehr geehrte Damen und Herren!
Das VLOTTE-Projekt brachte für Vorarlberg eine Aufbruchstimmung im Bereich
E-Mobilität, die speziell im Jahr 2011 ihren Höhepunkt erreichte, um dann
langsam zurückzugehen.
Es wurden in ganz Vorarlberg an die hundert VLOTTE-Ladestationen mit
CEEplus-Steckdosen gebaut,auch drei CHAdeMO-DC-Schnelllader wurden in
Bregenz, Rankweil und Rodund installiert.
Im Jahre 2013 wurden dann an einigen Stellen Typ2-Ladestationen mit
22 kW-Ladeleistung bereitgestellt.
Leider stagniert derzeit der Ausbau der DC-Schnelllade-Infratstruktur,
obwohl in der Projektphase 2 von VLOTTE mit den CHAdeMO-fähigen Fahrzeugen
von Mitsubishi, Peugeot und Citroen eine nicht unbedeutende Anzahl Fahrzeuge
auf die Straße gebracht wurde, die hoffentlich noch etliche Jahre in Gebrauch
sind.
Es kamen dann noch einige Nissan Leaf in Verkehr, die ebenfalls mit einem
CHAdeMO-Anschluß ausgestattet sind.
Vor kurzem kamen neue Fahrzeuge der Hersteller BMW und VW auf den Markt,
die als Schnittstelle für DC-Schnellladung mit dem CCS-Combo-System
ausgestattet sind.
CHAdeMO und CCS sind steckermäßig und signalisierungsmäßig nicht kompatibel.
Es gibt aber Ladestationen, die (umschaltbar) beide Standards unterstützen.
Das evite-Projekt von Swiss eMobility in der Schweiz hat bereits mehr als
ein Dutzend Ladepunkte mit Typ2 und CHAdeMO 22kW installiert, ganz ohne
staatliche Förderung. Es sind derzeit mindestens 15 zusätzliche Stationen
im Bau und weitere geplant.
Website: http://www.swiss-emobility.ch/
Es zeichnet sich ab, daß die neuesten Stationen sogar mit 3 Betriebsmodi
aufwarten: Typ2, CHAdeMO und CCS. Die erste davon steht bei der Autobahn-
Raststätte Thurau, s. http://maps.evite.ch/
Die Philosophie von evite ist die Unterstützung der gängigen Schnittstellen
AC Typ 2, DC CHAdeMO und DC Combo CCS
Als engagierter Anwender der E-Mobilität (ich bin auch im Vorstand des
Elektromobilklubs Schweiz tätig) bitte ich Sie ernsthaft, zu überlegen,
wie ähnliche Partnerschaften wie in der Schweiz auch in Österreich
möglich sind, um der bereits installierten Basis von Fahrzeugen und auch
den neuen Fahrzeugen gut platzierte Schnellladestationen zur Verfügung zu
stellen.
Mit freundlichen Grüßen
Herbert Hämmerle
DIe EU hat gerade AC über 22kw -> 43kw !! auch als Schnelladestandard für Europa neben CCS erkoren, wo vorher nur DC Schnelladung mit CCS alleine stand. Weiterhin wird CHAdeMO als Zusatzoption erlaubt bzw. ist erwünscht. Siehe
http://insideevs.com/chademo-association-welcomes-eu-decision-endorse-chademo-multistandard-chargers/
Gruß
Ich finde lustig, dass Hier ausgerechnet eine Deutsche über die deutsche Automobilindustrie schimpft… aber in Frankreich wird es momentan genauso umgekehrt gemacht:
Nissan will in Frankreich 130 DBT Schnellladestationen in Supermarktketten von Auchan installieren, mit CHAdeMO und 43 KW AC… aber selbstverständlich ohne CCS 🙁
OK, zugegeben, es gibt trotzdem einen scheinbaren Unterschied! Es handelt sich um einen privaten Initiative, deswegen kann man nicht über verschwendeten Steuergelder sprechen.
hum… beim genauer schauen stimmt das nicht ganz 😉
Nissan „schenkt“ die Ladestation, werden dann von Vinci Energies installiert und letztendlich von Sodetrel betrieben.
Nissan-Renault, Vinci Energies und Sodetrel (EDF): bei all diesen Firmen hat die Französischen Staat Beteiligungen, also es wird auch mit Steuergelder finanziert… nur nicht so offensichtlich 😉
Für CCS sieht es in Frankreich ganz ganz schlecht: Mir ist momentan keinen einzigen Projekt bekannt, der in den nächsten Jahren Ladestation mit CCS plant.
Also deutschen Autos unerwünscht.
Du hast natürlich Recht. Wenn in anderen Ländern, wie Frankreich der gleiche Unsinn nur mit anderen Vorzeichen betrieben wird, ist das genau so kontraproduktiv wie in Deutschland. Sobald diese Infrastruktur direkt mit Steuergeldern subventioniert wird, müssten eigentlich die europäischen Wettbewerbshüter eingreifen. Dafür ist die Elektromobilität aber noch zu sehr ein Thema für Sonntagsreden.
Die europäischen Wettbewerbshüter haben sich eigentlich entschieden und wollten ursprünglich einen einzigen Standard sowohl für AC als auch für DC:
AC-Ladung mit Type 2 und für DC-Ladung mit Combo2.
Es ist also einen Erfolg auf ganze Linie für die Deutsche Automobilindustrie, die genau ihren beiden Standard durchgesetzt hat.
Frankreich scheint eingesehen zu haben, dass Type 3 endgültig tot ist aber gibt sich für CHAdeMO noch nicht geschlagen:
In die endgültigen Fassung der europäischen Direktive, wird CCS _erst_ zwingend in 3 Jahren sein, CHAdeMO ist nicht mehr zwingend obsolet nach 2018 und oh wunder, AC 43W ist plötzlich auch Schnelladestandard!
CHAdeMO ist zwar nicht der gewählten Standard in Europa geworden, versucht aber seinen Vorsprung zu nützen, da es in 3 Jahren „automatisch“ bei jeden neuen Installation langsam aber sicher von CCS zurückgedrängt wird.
Die deutschen Automobil Industrie ist also unter Zugzwang und muss unbedingt zeigen, dass CCS einen Standard ist, der auch wirklich existiert und benutzt wird, indem er mehr Ladestationen als Nissan installiert.
Fazit: Konkurrenz belebt das Geschäft und wir bekommen schneller Schnellladestationen 😉
Günstiger für beiden Seiten wäre selbstverständlich die Friedenspfeife zu rauchen und überall Multistandard zu bauen aber da habe Ich ehrlich gesagt wenig Öffnung: Frankreich wird alles machen um seinen stark angeschlagenen Automobilindustrie auf die Beine zu bringen und alles was die Deutschen Autos bremst wird willkommen im kauf genommen.
„Fazit: Konkurrenz belebt das Geschäft und wir bekommen schneller Schnellladestationen.“
Was wirtschaftlich völliger Schwachsinn ist. Schon heute klagen die Anbieter über den schwachen ROI bei Ladeinfrastruktur. Das führt dazu, dass die Investitionen zurück gefahren werden. Und auch genau das Ergebnis befürchte ich bei SLAM. Durch die engstirnige auf den kurzfristigen eigenen Vorteil bedachte Entscheidung verzichtet man von vorhinein auf die Hälfte der möglichen Einnahmen. Da wird der ROI so klein, dass es nach der Testphase heißt. „Lohnt sich nicht, abbauen.“
Was es braucht ist kein Fatalismus, sondern Pragmatismus. Die pragmatischste und wirtschaftlich sinnvollste Lösung ist jetzt und wird es sicher auch noch die nächten Jahre bleiben, alle drei Standards zu bedienen.
Bis CCS die Weltherrschaft übernommen hat, ist es sowieso Zeit für eine Reinvestition in CCS Stationen mit 100 Kilowatt Leistung.
Bei SLAM geht es nicht primär um günstigen ROI beim schnellladestationbetreiber sondern darum einen Standard durchzusetzen.
Ladestationen werden sowieso nie kostendeckend sein! Hier versucht man einen Geschäftsmodell wie Tankstellen auf die Elektromobilität zu übertragen aber es kann nicht funktionieren: Strom ist zu billig und die Ladenvorgang dauert zu lange, deswegen sind die zu erwartenden Einnahmen pro Tag viel zu gering!
Konzept wie Charge Lounges von Fraunhofer Institut versuchen deswegen die Kosten für den Kunden mit Zusatzdiensten zu rechtfertigen. Mann Versucht auch deswegen den Ladevorgang von den Strompreis zu entkoppeln: einen Ladevorgang soll nicht lediglich kWh Stromtanken sondern einen vollständigen Dienstleistung sein.
Ich sehe also Schnellladestationen nur da wo Zustaztseinnahmen zu erwarten sind wie z.b. Einkaufszentrum, Möbelhauser, Raststätte oder Motel in der nähe von einen Autobahn.
In der Stadt eher in Parkhäuser als Park and Charge oder Einkaufszentrum und auf normalen Strassen nur falls der Einbau von der Stadt finanziert wird.
Von Energie Unternehmen sind wenig zu erwarten ausser Pilotprojekten.
Ich habe recherchiert und da scheint sich in Frankreich doch etwas in Richtung Multistandard zu bewegen!
In Frankreich ist am 6 Mai einen neuen Gesetz geplant, was die Installation von Ladestationen organisiert und fördern soll. Deswegen ist in der Nationalversammlung darüber debattiert worden, und man erfährt „nebenbei“ interessanten Sachen:
Renault will den Projekt „Corridor“ in Kooperation mit BMW, EDF und Nissan starten. Ziel sind vor allem Autobahnen und Parkings in Ballungszentren mit Fertigstellung in 2015 und einen konsequenten Budget von 200 Millionen Euros ist eingeplant!
Offiziellen Aussagen von Renault oder BMW oder genauer Angaben sind mir noch nicht bekannt.
Quellen:
http://avem.fr/actualite-bornes-de-recharge-reseau-national-focus-sur-la-proposition-de-loi-de-l-assemblee-nationale-4974.html
http://www.assemblee-nationale.fr/14/rapports/r1882.asp
[…] Die mit Steuergeldern zu finanzierenden Säulen bieten nur für VW und BMW eine Lademöglichkeit. Für wenige Euro mehr könnten 2 weitere Stecker und das passende Protokoll in jede Säule für alle Fahrzeuge integriert werden. Die deutschen Autolobbyisten denken bei der Planung eher an die Förderung der eigenen Umsätze, das darf jedoch nicht zu Lasten der Steuerzahler gehen. Gemäß dem britischen Vorbild sollte jede Säule unter ökologisch-ökonomischen Aspekten für alle nutzbar sein, notfalls muss eine Gesetzesvorlage her um um den Konkurrenzkampf mit Steuergeldern zu verhindern. Wenn Du das auch so siehst, unterschreibe bitte die Petition auf Avaaz.org. Einen ausführlichen Artikel dazu gibt es auch bei Zoepionierin. […]
ooo herr, wirf hirn vom himmel
intelligenz ist an manchen relevanten stellen wohl kein kriterium um den job zu bekommen
was dabei herauskommt kann man z.b. hier lesen
umso ärgerlicher ist es, das hier steuergelder leichtfertig verschwendet werden
darum habe ich mir einen tesla gekauft !! – keinen euro mehr an deutsche autobastler – dummheit gehört bestraft
Solange mit Steuergeldern einseitig die heimische Wirtschaft gefördert wird, kann man noch kotzend zugucken. Aber mit Europa und freiem Handel hat das nichts mehr zu tun und muss abgelehnt werden. Alle meine Schreiben wurden bislang ignoriert. Hier muss die EU eingreifen. Autogas als verbreitetster Alternativbrennstoff kann ich auch überall tanken mit jedem Auto. Das muss mit Strom auch gehen!
Sollte man das nicht alles etwas ins rechte Licht rücken?
Die E-Mobiltät ist gerade mal am Anfang ihrer Geschichte. In Deutschland haben wir einen PKW-Bestand von über 43 Millionen Fahrzeugen. Dem gegenüber stehen gerade mal 7.114 Elektro- und 64.995 Hybrid-Pkw , wobei hier der Bestand an Twizy-Fahren (glaube das sind so knapp 2.000) noch nicht enthalten ist. Und in den Zahlen stecken auch noch jede Menge Car-Charing Fahrzeuge in Form von e-Smart und i-MieV sowie dessen baugleiche Brüder von PSA.
Und in der Tat haben die überwältigenden Besitzer dieser Fahrzeuge entweder einen DC Lader der Japaner (CHAdeMO) oder werden meist über 16A abgesicherte AC Lader mit Strom versorgt. Einzig der Zoe ist in der Lage AC mit bis zu 43 kW zu ziehen. Allerdings gibt es diese AC Lader so gut wie nirgends. Normal ist bei rund 22 kW Schluss.
Der hier so kritisierte CCS Lader ist eigentlich eine logische DC Weiterentwicklung des in der EU als Norm festgelegten Typ2-Steckers für AC. Es gibt einfach keinen Sinn hier das alte CHAdeMO System zusätzlich einzubauen, zumal in den überwiegenden Ländern der EU gar keine oder nur sehr wenige dieser Lader den E-Mobilisten zur Verfügung stehen (Frankreich, Spanien, Italien, Österreich, Süddeutschland etc. etc.). Über 43 kW AC Lader brauchen wir uns eigentlich gar nicht unterhalten. Die Zukunft der Akku Schnellladung wird nur mit DC zu erreichen sein und das auch nur an Autobahnen.
Und hinter CCS steht nicht nur die deutsche Automobilindustrie, sondern auch die amerikanische mit GM und Ford. Alle großen Hersteller aus US- und Europa halten sich bis auf wenige Ausnahmen noch vornehm zurück, wenn es um EV oder Hybridfahrzeuge geht. Das ändert sich aber gerade.
Alleine VW und BMW werden – sofern sie entsprechende Stückzahlen liefern – die Erfolge von Nissan und Renault innerhalb kürzester Zeit in Europa pulverisieren. Für den e-Golf liegen im Musterland Norwegen bereits 10.000 Vorbestellungen vor. Für den i3 sind es in Deutschland 4.000 und in Frankreich alleine schon 7.000. Da kann man sich ruhig mal überlegen, welches DC Schnellladesystem sich wohl durchsetzen wird.
Einziger wirklicher Kritikpunkt sind die schwachen AC Lader der dt. Fabrikate. Wobei das auch relativ ist. Dank mini Akkus dürfte der Haupteinsatzbereich im lokalen Bereich stattfinden. Da reichen in der Tat Ladestärken zwischen 16 A bis 20A Absicherung aus. Hat auch den Vorteil, dass bei stärkerer Verbreitung der E-Mobilität in den Wohngebieten das dortige Trafo- und Leitungsnetz nicht überlastet wird.
Mich erinnert das ganze an die Einführung von HD-TV. Da gab es auch den eingeführten MPEG-2 Standard, dessen Nachteil sehr hohe Datenraten waren. In Europa wurde die komplett neu entwickelte H.264/MPEG-4 AVC Norm eingeführt. Das war damals weltweit neu. Es gab kaum Receiver, die, die es gab, waren eine Katastrophe. Die Bildqualität war 2003 gelinde gesagt noch miserabel. Heute zählt er zum Standardempfang von HD-Sendern. Die Bildqualität hat sich seit damals deutlich verbessert und gehört zum Besten, was man via SAT empfangen kann.
Juergen
Hallo Jürgen,
es gib Stand 3/2014 etwa 14.000 Elektroautos in Deutschland, also knapp doppelt so viele wie du angibst. Hier geistern die merkrwürdigsten Zahlen durch die Medien. Aber de facto, also laut Kraftfahrbundesamt sind es 14.000.
Auch wenn GM und Ford ebenfalls hinter CCS stehen, so hat keines ihrer Fahrzeuge einen solchen Anschluss, noch gibt es in den USA eine nennenswerte Anzahl CCS-Ladestationen. Durch den Nissan Leaf, der hauptsächlich in den USA verkauft wird, ist dort CHAdeMO weit verbreitet. Auch die USA werden mit mittelfristig mit unterschiedlichen Standards arbeiten müssen.
Die Zoe ist zwar derzeit das einzige Elektroauto mit 43 kW AC, der Kangoo soll aber in etwa eineinhalb Jahren auch schnell laden können. Wohl dann auch mit 43 kW AC. Die jetzt installierten Stationen haben alle nur 50 kW DC. Kein Fahrzeug außer dem Tesla kann mit mehr Strom laden. Das wird sicher auch noch einige Jahre so bleiben. Wenn dann CCS mit 100 Kilowatt kommt, wofür die Fahrzeuge ersteinmal größere Akkus brauchen, müssen die jetzt aufgebauteen Stationen ersetzt werden.
Dein Optimismus bei BMW und VW in allen Ehren. Doch die Verkaufszahlen des e-Up in Deutschland sind mehr als überschaubar. BMW arbeitet die zahlreichen Vorbestellungen ab. Zudem ist der Kundenkreis bei einem Fahrzeug dieser Preisklasse eher begrenzt. Daher spielen Hersteller wie Nissan, Renault, Kia, Smart noch eine ganze Weile eine bedeutende Rolle am Markt. Es wird sich nicht anders verhalten wie bei Verbrennern auch. Dort fahren auch nicht alle VW, BMW, Audi, Mercedes und Opel.
Es ist wie es ist. Wer eine Infrastruktur baut, muss sie so bauen, dass möglichst viele diese Nutzen können. Alle andere ist wirtschaftlicher Unsinn und leistet der Elektromobilität einen Bärendienst. Ich schreibe hier nicht für ein bestimmtes Elektroauto, und von dem „das meiner ist viel geiler als deiner“ gelaber halte ich nicht viel.
Mir geht es darum, dass sich unsere individuelle Mobilität ändert, wir unsere Städte wieder lebenswerter machen und endliche nicht wiederbringliche Ressorucen schonen.
Das geht aber nur, wenn man Elektromobilität als ganzes denkt und nicht sehr kurzfristigen Interessen opfert.
Mir ist egal, ob jemand BMW, VW, Renault oder Nissan fährt. Wenn wir aber eine alltagstaugliche Elektromobilität haben wollen, braucht es Premium-Modelle wie BMW und Tesla genauso wie günstige Anbieter, die das Elektroauto für einen breiteren Kundenkreis anbieten. Und für alle braucht es an der Stromtankstelle einen Anschluss. So wie es an Tankstellen Super, E10, Diesel und oft auch noch LPG gibt.
Hallo Jana,
die Zahlen zu E-Fahrzeugen habe ich von der Seite Fahrzeugkiste (http://www.autokiste.de/psg/1302/10486.htm). Dazu kommen noch etliche „Öko-Kisten“ (bitte den Ausdruck nicht falsch verstehen!!) die nicht als KFZ zugelassen sind. Das sind aber alles meist sehr urbane Fahrzeuge um es vorsichtig auszudrücken. Keine Ahnung wo man offiziell Zahlen von allen E-Mobilen inkl. Krafträder herbekommt.
Die aktuellen Verkaufszahlen hole ich mir von EV Sales (http://ev-sales.blogspot.de/2014/04/europe-march-2014.html) und da sieht es für Nissan und auch für Renault nicht gut aus. Europaweit führt zwar noch der Leaf in diesem Jahr, wird aber sehr stark vom Model S bedrängt. In Deutschland – eigentlich typisch für uns – findet man auf den ersten Plätzen 3 deutsche Fabrikate, dann kommt Tesla und dann die bisherigen Platzhirschen (wenn man das überhaupt bei den bescheidenen Verkaufszahlen sagen kann..) Leaf und Zoe.
Aber auch im Musterland Norwegen holt die dt. Konkurrenz gewaltig auf. Tesla ist Nr. 1 gefolgt vom Leaf. Aber VW mit dem Up ist ihm ziemlich stark auf den Fersen und auch der i3 auf Platz 4 holt auf. Mal abwarten was passiert wenn der E-Golf da aufschlägt, die dt. Hersteller ihre Kapazitäten erhöhen und Ford und GM ins europäische E-Geschäft einsteigen.
Aber eins zeigen die Zulassungen auch: Der Absatz wird über Luxusfahrzeuge angetrieben. Ist ja bei den Preisen der Fahrzeuge nicht verwunderlich. Und bis die E-Fahrzeuge nicht auf das Niveau der normalen Fahrzeuge gesunken ist, wird sich an der Tendenz nicht viel ändern, sei denn der Benzinpreis steigt ins Uferlose und die Mehrkosten der E-Fahrzeuge können relativ leicht mit billigem Strom kompensiert werden.
Aber lügen wir uns doch nicht in die eigene Tasche, dass sind alles noch sehr überschaubare Absatzzahlen. Wenn hier wirklich mal zig Millionen E-Fahrzeuge fahren, werden wir die heutige Ladethematik mit starren Ladepunkten sowieso überdenken müssen.
Ich habe keine Ahnung wie das dann sein wird. Bleibt der Akku der Hauptenergiespeicher? Werden alle Parkplätze, und außerhalb der Ortschaften alle wichtigsten Fernstraßen mit Induktionsschleifen ausgerüstet? Kommt der Durchbruch bei Redox Flow und wir nutzen das bestehende Tankstellennetz und tauschen nur Elektrolyt aus? Kommt der Wasserstoff doch noch (was ich persönlich nicht glaube). Entwickeln wir eine preisgünstige Möglichkeit um synthetischen Treibstoff herzustellen oder finden wir einen Biotreibstoff, der nicht unsere Nahrungsgrundlagen räubert.
Das wird alles sehr spannend. Nur eins glaube ich nicht, dass wir uns in 20 Jahren noch über CHAdeMO oder CCS Lader unterhalten. Das einzige was wirklich kommen wird, ist die Abkehr vom Öl verbrennenden Fahrzeug. Denn wenn nur alleine China den Fahrzeugbestand pro Einwohner von Europa erreicht, bräuchten sie sämtliches Erdöl das weltweit zurzeit produziert wird nur um mobil zu bleiben.
Juergen
@JuergenII: daß Du die CCS-säulen für deinen i3 bekommst ist klar. Es geht hier drum, daß Jana und ich ebenso Steuern in Deutschland bezahlen und absichtlich ausgegrenzt werden sollen. Unsere Benzinsorte muss (für kleinen Aufpreis) mit angeboten werden, denn wir werden ja schliesslich auch mit zur Kasse gebeten!
Prinzipiell sollte doch klar sein, dass es totaler Blödsinn ist, ein flächendeckendes Schnellladenetz mit mehr als einem Standard aufzubauen – wo doch alle Elektrofahrzeuge die gleiche „Benzinsorte“ (=elektrische Energie) benötigen. Jetzt haben wir eben in Deutschland – mit aktuell nicht vorhandenem Schnellladenetz – die Situation, dass es bereits einige Tausend EVs mit unterschiedlichen Schnellladestandards auf den Straßen gibt. Die Frage ist nun einfach, ob dies den Aufbau eines Multistandard-Netzes rechtfertigt. Oder ob man jetzt einen Strich drunter zieht und auf einen einzigen Standard setzt, der dann von den Herstellern eingesetzt werden muss, wenn sie ihre Autos hier verkaufen wollen.
Fahrer eines CHAdeMO-EVs hätten sich eigentlich schon beim Kauf die Frage stellen sollen, ob der japanische Standard in Deutschland große Zukunft hat – wo die deutschen Hersteller doch bereits dabei waren, einen eigenen Standard auszutüfteln.
Fahrer eines Renault Zoe haben doch eigentlich am wenigsten Grund, sich über die deutsche Ladeinfrastruktur zu beschweren. 22 kW AC-Ladung ist flächendeckend verfügbar. Bezüglich der 43 kW AC-Ladung sollten sie sich vielleicht selbst mal fragen, wie sinnvoll es ist, eine Infrastruktur für einen einzigen Hersteller (momentan sogar: für ein einziges Fahrzeugmodell!) aufzubauen. Wenn Tesla das tut, ist es natürlich genauso wenig zielführend, aber immerhin bezahlt Tesla seine Supercharger selbst. Hier geht es ja um die Verwendung von Steuergeldern. Bei Renault kommt noch erschwerend hinzu, dass sie die Technik zur effizienten Nutzung der 43 kW AC-Ladung mit Patenten schützen.
Das Argument mit den steuerzahlenden Zoe- und Leaf-Fahrern zieht auch nicht wirklich: den Großteil des Schnellladenetzes finanzieren nämlich die Fahrer von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, die davon aber mal überhaupt nicht profitieren.
Ich will das Konzept der des SLAM-Projekte jetzt nicht ausschließlich gutheißen. Allerdings schadet es teilweise nicht, wenn man ein Problem nicht nur aus seiner persönlichen Perspektive (mit eigenen Vorteilen im Blick), sondern auch mal von einem höheren Standpunkt aus betrachtet. Denn dabei erscheint das Konzept vielleicht gar nicht mehr so schlecht.
@Felix: Ich stimme dir voll zu.
Zusätzlich geht es beileibe nicht nur um öffentliche Ladestationen, sondern auch um bidirektionale Wallboxen zur Einbindung der Elektroautos ins Smart Grid und ins Heimnetz (Speicher für PV, ….). Die werden wir meiner Meinung in Zukunft millionenfach in den privaten Garagen und vor privaten Stellplätzen sehen. Sollen die auch alle parallel mit Laderüssel für CSS, CHAdeMO, Tesla, … ausgestattet werden? Oder jeweils nur mit einem Rüssel und wenn man dann ein anderes Fahrzeug kauft soll man das ganze Geraffel austauschen müssen?
Logische Konsequenz kann nur sein, dass man sich schnell auf exakt *einen* Standard einigt, was eigentlich durch seine Vorteile nur CCS sein kann. Bei den paar 1000 CHAdeMO Autos heute auf den deutschen Strassen wirds noch einfach und billig. In 10 – 20 Jahren wird es um Milliarden Euros gehen, welche man mit dem heutigen Fehler in den Sand setzt. Und das schreibe ich, obwohl ich selbst ein CHAdeMO Auto fahre.
Die Teslas brauchen mit ihrer Reichweite nur die von Tesla aufgebauten Supercharger. Also keine Angst: darum müssen sich die deutschen medienbauschenden Leuchturmprojekt-Dilettanten zum Glück nicht kümmern.
Die Teslas werden ganz genauso ihre bidirektionale Wallbox für Smart Grid benötigen. Und in den heimischen Garagen/Stellplätzen wird von den Stückzahlen her ein extrem Vilefaches der Stationen stehen als auf öffentlichem Grund.
Wenn man jetzt an öffentlichen DC Ladern CHAdeMO, CCS und Tesla gleichzeitig anbietet, dann wird damit nur das eigentliche Problem kaschiert und in die Zukunft verschleppt. Anstatt es an der Wurzel zu packen und den einzig gangbaren Weg zu gehen: Sich jetzt in der Anfangszeit der Elektromobilität auf *einen* Stadard zu einigen und alle Autos damit auszustatten.
Während die deutsche Automobilindustrie und die Atomenergiezocker noch Geld vom deutschen Steuerzahler brauchen, um sinnlose „Leuchtturmmodelle“ aufzubauen, schiebt Tesla ein bundesweites Schnelladenetz auf – für Autos mit sinnvoller Langstreckenreichweite von 400 km auf Autobahnen.
[…] für Elektromobilität der Bundesregierung „SLAM“ verzapft man den gleichen Unsinn. Aber ich schreib mir da Schwielen an die Finger. Protektionismussäule an der […]
Hallo,
schaut Euch mal http://litmotors.com an. Ob der in 20min per DC oder AC schnellladen wird ist zwar die Frage, Schuko in 4h ist ja auch schon akzeptabel bei 300km Reichweite und 190 Spitze.
Gruß Stefan
[…] entwickeln. Ich habe mir selbst sehr viele Gedanken über das Thema gemacht und auch schon in einigen Beiträgen hier darüber geschrieben. Nicht jede Ladesäule ist eine sinnvolle Investition und oft wird am wirklichen Bedarf […]
Ich finde den deutschen Protektionismus völlig unmöglich. Damit erweist die deutsche Autoindustrie der Elektromobilität einen Bärendienst und langfristig – siehe ZDF-Beitrag hierzu – fährt man womöglich Deutschland als Industrienation „an die Wand“.
In meinem Betrieb befinden sich ein Nissan Leaf (Botschafter-Leasing), ein BMW i3 und ab morgen eine Renault ZOE. Ich habe also Vergleichsmöglichkeiten im konsumtiven Bereich. Der Leaf wurde mangels Verfügbarkeit noch nie über Chademo geladen. Der i3 mittlerweile 3x in der BMW NL Frankfurt und 2x in der BMW NL Mannheim. Das geht angenehm schnell.
Mit 22 kW ist es jedoch eine Katastrophe, weil – was hier noch nicht angesprochen wurde – Leaf und i3 nur einphasig laden können (ZOE, Tesla und Smart ED mit Schnelllader 3-phasig). Das zieht den Ladevorgang unwahrscheinlich in die Länge: Unbrauchbar für Reisen. Wie sich die ZOE verhält, werde ich demnächst testen.
Wichtig ist ein Netz von Schnellladestationen entlang der Autobahnen, und zwar Kombi-Stationen Typ 2 43 kW/Chaemo 50 kW/CCS 50 kW oder CCS-Stationen, nachdem man sich den einheitlichen Weg bewußt verbaut hat. Aber wem schreibe ich das…
[…] Trotz Millionenförderung, ist eine Schnellladeinfrastruktur in Deutschland nicht in Sicht. An den Paar Schnellladesäulen an der A9 zwischen München und Leipzig können nur BMW- und VW-Elektrofahrzeuge schnellladen. Da war der vermeintliche Schutz der deutschen Automobilwirtschaft wichtiger, als die Elektromobilität wirklich zu fördern. Fastned will mit Stromtankstellen in absehbarer Zeit Geld verdienen. Also können bei ihnen alle drei auf dem Markt befindlichen Standards schnellladen. […]
Hallo,
warum spricht hier jeder von Deutschen Elektro PKW wie BMW und co. unerwünscht.
Die können doch alle betankt werden mit dem Typ 2 Stecker, denn der CCS ist ja an den meisten Deutschen PKW gar nicht vorhanden da dieser Unsummen an Aufpreis kostet, Smart verlangt über 3000 Euro.
Von den Deutschen PKW hat nur ein kleiner teil CCS, also unsinnig außer es wird irgendwann Serie wie das Ladegerät am Handy. 🙂
Hallo Hans,
den Smart gibt es gar nicht mit CCS. Für die 3.000 Euro gibt es beim Smart einen 22 Kilowatt Drehstromlader. Bei der Mercedes Benz B-Klasse ED gibt es nur den serienmäßigen 11 Kilowatt Drehstromlader.