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Die Ecoscore auf dem Multifunktionsdisplay des Smart ED
Carsharing, Smart ED 0

Car2go im Alltagstest

von Jana Höffner · 2. Januar 2013


Seit Ende November 2012 kann jeder in Stuttgart elektrisch fahren. Aber besteht das Car2go-Konzept des Autoherstellers Daimler den Alltagstest?

Für mich kam die Flotte in Stuttgart gerade zur rechten Zeit. Spare ich mir doch die Winterreifen für meinen Stinker, die mich 800 Euro gekostet hätten. Für das Geld kann ich den Winter über viel Bus, Bahn und vor allem Smart ED fahren.

Verfügbarkeit und Erreichbarkeit

Die ersten Versuche ein Car2go Smart auszuleihen, scheiterten leider. Am Stuttgarter Hauptbahnhof stehend, war im Umkreis von mehr als einem Kilometer nicht ein Auto zu finden. Noch sind nicht alle 300 geplanten Fahrzeuge im Einsatz. Ansonsten habe ich aber in etwa sieben von zehn Fällen ein Auto in der Nähe gefunden. Einige Male musste ich aber auch mit der U-Bahn zum Auto fahren. Wenn man aber sowieso schon in der U-Bahn sitzt und eine Fahrkarte gekauft hat, kann man auch mit der U-Bahn bis nach Hause fahren.

Screenshot Car2go-App für Android

Die Verfügbarkeit ist noch ausbaubar.

Die App zeigt meist immerhin über 100 freie Fahrzeuge. Doch die Car2go-App ist leider nicht wirklich ausgereift. Obwohl die App Kartenmaterial von Google benutzt können Layer wie Luftaufnahme oder ÖPNV nicht angezeigt werden. Eine Verknüpfung der App mit einer Navigationsapp wie Navigon fehlt. So ist der Weg für nicht Ortskundige zum nächsten freien Fahrzeug nur umständlich zu finden.

Die App zeigt zwar mit einem blauen Strich einen Weg zum Fahrzeug an, doch wenn man das Fahrzeug reserviert, verschwindet es von der Karte und damit auch der Weg zum Ziel.

Wer sich nicht auskennt, wird es dann schnell aufgeben sich den Weg zum Fahrzeug zu suchen. Bei der App besteht also noch deutlicher Verbesserungsbedarf.

 

Bedienung und DAU-Schutz

Hängt der Smart nicht an einer Ladestation, so ist er schnell entliehen und unterwegs. Kompliziert wird es, wenn der Smart ED erst von der Ladesäule getrennt werden muss. Zwar werden auf dem Display die Schritte angezeigt, aber führt die Anleitung doch zu Verwirrungen. Was um so ärgerlicher ist, da die Mietzeit läuft und der Kampf mit dem Ladekabel auch noch bezahlt werden muss. Mal lässt sich das Ladekabel nicht von der Station lösen, mal gibt der Smart das Kabel nicht frei. Wer nicht peinlich genau die Reihenfolge der Schritte einhält rennt fluchend und schimpfend ums Auto, steigt ein, wieder aus, Kabel anklemmen, wieder abklemmen, Zündung ein, Zündung aus und wenn es dann geklappt hat, muss das Ladekabel noch in das Ladekabel-Fach in der Heckklappe gefummelt werden. Es sollte sich also Zeit nehmen, wer das erste Mal versucht den Smart ED von seiner Ladestation zu trennen.

Wenn schon Nerdinnen wie ich an diesem Vorgang verzweifeln können, werden DAUs ziemlich schnell aufgeben und das System als zu kompliziert ablehnen. An die Prozedur müssen die Entwickler nochmal ran und das Verfahren vereinfachen. Anderseits ist der Mensch ja ein lernfähiges und soziales Tier. Irgendwann weiß man um die Zicken des Systems und lernt damit umzugehen. Auch Tipps von anderen Nutzern helfen weiter. Lässt sich etwa das Ladekabel, nachdem es von der Säule abgezogen wurde, nicht von Fahrzeug abziehen, einfach Türen zu, mit dem Schlüssel das Auto verriegeln und wieder entriegeln, dann sind zehn Sekunden Zeit das Kabel aus der Buchse am Auto zu ziehen.

Vor dem Start soll der Fahrer noch den Zustand des Autos bewerten. Sind Schäden am Fahrzeug, ist es von außen und von innen sauber. In der dunklen Jahreszeit fällt das mitunter schwer. Denn in der Dunkelheit kleinere Schäden am Smart ED festzustellen ist eigentlich unmöglich. Bei der Sauberkeit gibt es die Auswahl zwischen sauber und dreckig. Was aber ist dreckig? Hier dürften die Wahrnehmungen weit auseinanderliegen. Gerade im Winter ist ein Auto von außen eigentlich immer schmutzig.

Erziehungsmaßnahmen im Cockpit

Neben Radio und Navi verfügen die Car2go Smarts über einen sogeannten Ecometer. Auf dem großen Multifunktionsdisplay bewertet die Elektronik den Fahrstil. Drei Weihnachtsbäume zeigen an, wie man beschleunigt, bremst und wie beständig der Fahrstil ist. Wer vorausschauend fährt auf ständiges starkes Beschleunigen und Bremsen verzichtet, schafft schnell bei Bremsen und Beständigkeit die volle Punktzahl. Bei dem Versuch den Weihnachtsbaum beim Punkt Beschleunigung auf die volle Punktzahl zu bringen, könnte es passieren, dass man zum Verkehrshindernis wird und andere Verkehrsteilnehmer auf einen losgehen.

Die Ecoscore auf dem Multifunktionsdisplay des Smart ED

Verbesserungswürdiger Fahrstil

Beim in Stuttgart leider regelmäßigen von einer roten Ampel zur nächsten zuckeln – hat eigentlich irgendjemand beim Verkehrsamt schon mal was von einer grünen Welle gehört – man also ständig anfahren und vor der nächsten auf rot springenden Ampel wieder bremsen muss, wird vom Ecometer schnell aufgefordert, seinen Fahrstil doch bitte anzupassen.

Fahrspaß mitunter eingeschränkt

In der Car2go Flotte in Stuttgart sind sowohl die Vorserien Smart ED mit 30 kW als auch die Serien Smart ED mit 50 kW unterwegs. Bei Minusgraden und eingeschalteter Heizung halten sich die Fahrleistungen der 30 kW Modelle in Grenzen. Hinzu kam, dass in einigen Fahrzeugen, die ich gefahren bin, der Akku nur noch 50 Prozent Performance hatten. Ab 50 km/h hat der Druck aufs Gaspedal dann keinerlei Auswirkungen mehr. Diese Krücken sind sicher keine gute Werbung für Elektroautos. Bei einigen Fahrzeugen arbeitet zudem die Rekuperation, also die Rückgewinnung von Energie beim Rollen und Bremsen nicht oder nur eingeschränkt.
Die neueren 50 kW Modellen, bringen auch bei Temperaturen unter null deutlich mehr Leistung und die Rekuperation arbeitet zuverlässig.

Abrechnung und Bezahlen

Car2go schickt die Rechnungen sehr schnell per Email. So gibt es am Monatsende keine böse Überraschung, sondern fast jede Fahrt wird direkt abgerechnet. Bezahlt wird dann per Bankeinzug. Leider wird per Email keine detaillierte Rechnung verschickt. Wer genau wissen will, wann was wieviel gekostet hat muss auf der Website nachschauen.

Service

Wenn etwas nicht klappt oder es irgendwelche Probleme gibt, dann bleibt in der Regel nur der Weg über Email mit Car2go aufzunehmen. Zwar gibt es auch eine Notrufnummer von Car2go, doch ist diese kostenpflichtig. Wer vor der Technik wie der Ochs vorm Wald steht, erwartet aber eigentlich schnelle und günstige Hilfe, gerade in der Startphase des Projekts. Immerhin Emails werden zeitnah beantwortet und Car2go bietet sogar einen Rückruf an. Auch hier ist durchaus noch Verbesserungsbedarf.

Fazit

Das Car2go-Konzept noch einige Kinderkrankheiten und verlangt bei den Nutzerinnen und Nutzern eine gewisse Lernbereitschaft. Vieles, wie die mangelhafte App sollte sich leicht und schnell beheben lassen. Beim Kampf mit der Ladesäule müssen sich wohl zunächst die Nutzerinnen und Nutzer anpassen und geduldig die Aufgabe meistern.

Zum neuen Jahr ist eine frische Lieferung Smart ED in Stuttgart angekommen. Die Verfügbarkeit der Fahrzeuge wird sich also sehr bald verbessern.

Ich war nun schon oft unterwegs, und habe noch lange keine 800 Euro verfahren. Wer sparen will, kann auch Freiminuten sammeln. Sind nur noch weniger als 50 Prozent im Akku, bekommt 15 Freiminuten, wer das Auto nach der Miete an einer der zahlreichen Ladesäulen anschließt. Ist der Akkustand unter 30 Prozent, gibt es sogar 25 Freiminuten.

Ich werde auf jeden Fall in Zukunft öfters auf die Car2go-Flotte zurückgreifen und meinen Benziner wohl schon früher verkaufen, da in Stuttgart der Weg zum nächsten Smart ED meist nicht weit ist. Außerdem habe ich inzwischen gelernt, wie diese ollen Ladesäulen funktionieren.

car2gocarsharingElektroautoSmart Electric DriveStuttgart

Jana Höffner

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