Bereits im Frühjahr durfte ich den Unu-Elektroroller testen. Damals war es noch ein Vorserienroller. Jetzt durfte ich den überarbeiteten Serienroller testen. Unu hat seine Hausaufgaben gemacht und auf vielen Fehlern der Vorserie gelernt.
Als ich im Frühjahr das erste Mal mit dem Unu-Elektroroller durch München gefahren bin, hatte der Roller noch einige Mängel. Zumeist Kleinigkeiten, wie dass die Batterieanzeige für europäische Augen spiegelverkehrt war. Aber auch herausnehmbare Akku mit seinen 12 Kilogramm war ein echter Trümmer. Die Verarbeitung ließ an manchen Stellen noch zu wünschen übrig. Aber die Idee hat mich schon damals überzeugt. Ein kleiner, einfacher und zudem preisgünstiger Elektroroller mit durchdachtem Konzept. Damals war der Roller aber noch ein Vorserienmodell. Die Macher von Unu wollten am lebenden Objekt lernen, wo es noch Verbesserungspotential gibt.
Zahlreiche Verbesserungen
So waren sie nicht nur neugierig auf mein Feedback zum Roller, sondern lernten auch aus der Community, die schon vor der offiziellen Markteinführung das Vorserienmodell zu einem Sonderpreis kaufen konnte. So kam eine Liste mit über 30 Punkten zusammen, mit denen der Roller für die Serie verbessert wurde.
Jetzt durfte ich für gut zwei Monate das überarbeitete Serienmodell in Stuttgart testen. Auf den ersten Blick fiel direkt auf, dass die Verarbeitung des Rollers deutlich besser geworden war. Der Akku hat deutlich an Gewicht verloren und wiegt nur noch acht Kilogramm, er hat zudem einen neuen besseren Stecker. Der Clou ist die Batterieanzeige. Sie ist jetzt nicht nur richtig herum, sondern auch strombasiert. Das bedeutet, dass die Anzeige extrem zuverlässig geworden ist und den realen Akkustand anzeigt. Damit sind Unu die einzigen, die eine solche Anzeige anbieten. Der Akku selbst hat eine Kapazität von knapp 1,5 Kilowattstunden. Damit kommt der Unu locker 50 Kilometer weit. Selbst im hügeligen Stuttgart kam er noch 45 Kilometer weit.
Energierückgewinnung beim Bremsen
Positiv auf die Reichweite wirkt sich auch aus, dass der Unu jetzt rekuperieren kann. Beim Bremsen wird der Motor zum Generator und speist die Energie zurück in den Akku. Auf dem platten Land ist der Reichweitengewinn durch die Rekuperation zwar überschaubar, wenn es aber teilweise, wie in Stuttgart kilometerweit bergab geht, ist der Effekt natürlich größer. Zudem werden die Bremsen geschont, weil weniger mechanisch gebremst werden muss.
Wer aber mehr als 50 Kilometer am Tag mit dem Unu fahren möchte, kann sich einen zusätzlichen Akku kaufen. Unter dem Sitz finden zwei der Kraftpakete Platz. Allerdings muss man beim Unu von Hand umstecken, wenn der eine Akku leer ist. Da gefiel mir die Lösung im Kumpan besser. Hier steuerte eine Elektronik das parallele Laden und Entladen der bis zu drei Akkus. Der zusätzliche Akku schlägt allerdings beim Unu mit 700 Euro zu Buche. Mit 50 Kilometer Reichweite deckt der Unu aber auch in der Grundausstattung die meisten Bedürfnisse ab. Mit dem mitgelieferten Ladegerät braucht der Akku etwa fünf Stunden bis er wieder voll ist. Wer also 40 Kilometer mit dem Unu auf die Arbeit fährt, kann ihn locker über den Tag wieder für die Heimfahrt aufladen. Allein der Lüfter des Ladegerätes könnte etwas leiser sein.
Drei verschiedene Motorvarianten
Der Testroller hatte einen zwei Kilowatt starken Motor. Zur Auswahl stehen auch noch ein Motor mit einem und drei Kilowatt Leistung. Wer hügelig wohnt, sollte allerdings schon den zwei Kilowatt starken Motor wählen. Damit konnte ich in Stuttgart alle Steigungen problemlos erklimmen. Nur wenn es richtig steil wurde, sank die Höchstgeschwindigkeit schon mal auf 35 Stundenkilometer. Das spontane Drehmoment zaubert auch auf dem Roller öfters ein elektrisches Grinsen in Gesicht. Während Vespas und Co. an der grünen Ampel in dicken Abgasschwaden und lautem enervierendem Geknatter versinken, huscht der Unu einfach auf leisen Reifen davon.
Gerade weil der Unu so leise ist, fällt natürlich jedes Geklapper und Geschepper am Roller direkt auf. Dank der verbesserten Federung des Rollers, reist man aber auch in dieser Hinsicht sehr komfortabel durch die Gegend. Noch leiser ist nur das Fahrrad fahren oder laufen. Lädt man den Akku mit echtem Ökostrom, fährt er nicht nur lokal emissionsfrei. Den Akku könnte man auch schon an einer kleinen Solaranlage mit purer Sonnenenergie tanken.
Der Unu ist unschlagbar günstig
Fällt der Ladestand unter ein Viertel, merkt man vor allem an Steigungen einen leichten Leistungseinbruch. Kommt die Anzeigenadel im roten Bereich an, sind noch zwei bis drei Kilometer drin, um sich zu einer Steckdose zu retten. Das Ladegerät lädt sehr effektiv und hat kaum Ladeverluste. Ist der Akku ganz leer, braucht es für eine Ladung gut 1,5 Kilowattstunden. Bei 50 Kilometer Reichweite und einem Strompreis von 27 Cent, kostet der Kilometer Unu gerade mal 0,8 Cent. Und auch im Unterhalt ist der Unu durch geringere Wartungskosten – kein Öl, kein Auspuff, kein Getriebe – viel günstiger als seine stinkenden Genossen.
Der Unu ist schon für kleines Geld zu haben. Mit einem ein Kilowatt Motor und einem Akku startet er bei gerade mal 1.699 Euro. Der Testroller lag bei 2.299 Euro. Zum Roller sollte man sich aber unbedingt ein passendes Topcase kaufen. Unter dem Sitz stehen die Akkus, aber auch ohne sie wird es für einen Integralhelm eng. Personen über 1 Meter 85 sollten vorher auf dem Roller probesitzen. Kein Problem für Sitzriesen, nur ich hätte mir mit meinen 1 Meter 80 ein bisschen mehr Platz für meine Knie gewünscht. Hängt dann vorne noch die volle Einkauftasche am Haken, wird es bei meiner Beinlänge für längere Strecken ungemütlich. Auch wenn es keine groben Schnitzer gibt, lässt sich bei der Verarbeitung sicher noch an der einen oder anderen etwas feinjustieren. Auch der Scheinwerfer ist leider etwas schwach auf der Brust. Auf unbeleuchteten Wegen, würde man sich mehr Weitsicht wünschen.
Sollte der Unu doch mal kaputt gehen, übernehmen die Bosch-Service-Werkstätten inklusive mobilen Service die Reparatur. Bremsen, Stoßdämpfer und sonstige Mechanik, kann aber auch jede Rollerwerkstatt reparieren.
Wer heute noch einen Roller mit Verbrennungsmotor kauft, ist selbst schuld
Zweitakter sind die Geisel der Innenstädte. Sie sind laut, blasen die Abgase zumeist ungefiltert in die Luft und brauchen vergleichsweise viel Energie und Wartung. Manch einer würde diese Dreckschleudern daher am liebsten ganz aus den Städten verbannen. Da es aber mit Verboten so eine Sache ist, sollte man lieber die Menschen zum Kauf eines elektrisch betrieben Rollers animieren. Dies müssen nicht unbedingt Kaufprämien sein, es können auch schon Kleinigkeiten sein. Wie Lademöglichkeiten für die Akkus am Arbeitsplatz, in der Uni, im Schwimmbad oder im städtischen Parkhaus. Eben überall dort wo der Roller länger steht. Dafür reicht eine normale Steckdose, die auch Pedelec- und E-Bike-Fahrer nutzen können. Denkbar wäre auch, bestimmte Zonen in der Stadt für Zweitakter zu sperren.
Ich bleibe jedenfalls dabei. Es gibt heute keinen vernünftigen Grund mehr, sich gegen einen Elektroroller und für einen Verbrenner zu entscheiden. Der Zweitakter hat seine Schuldigkeit getan, wir brauchen ihn für die Mobilität nicht mehr.
20 Kommentare
Das die Batter jetzt nur noch 8kg wiegt ist schon mal ein großer Schritt, wie verhält es sich eigentlich mit Wetterbedingten Reichweitenverlusten, denn gerade bei niedrigen Temperaturen sinkt abhängig vom Akkutyp leider die Reichweite.
Ich habe den Akku immer in der warmen Wohnung, bzw. Waschküche geladen. Daher hatte er immer Betriebstemperatur. Auch wenn der Roller tagsüber mit Akku in der Kälte stand, konnte ich keinen Unterschied feststellen. Auch brachte der Akku dann noch die volle Beschleunigung. Die Temperaturen waren aber nicht niedriger als drei Grad.
Hallo Jana,
ein Verbot von Zweitaktern ist natürlich ein negativer Schritt. Aber warum streicht der Gesetzgeber nicht einfach die Klasse ‚bis 50 ccm‘ und ‚max 45km/h‘? Dann wären alle Neuen Motorräder, oder ‚richtige‘ Kleinkrafträder. Und die Attraktivität würde sinken. (anderer Führerschein, Zulassung, Hauptuntersuchung)
Nur noch E-Fahrzeuge würden mit Versicherungskennzichen neu auf die Straße kommen.
Gruß.
Hallo Christoph,
daher schreibe ich ja auch, dass es mit den Verboten so eine Sache sei. Die Menschen reagieren auf Zwang meistens mit Ablehnung. Daher würde dieser Schritt nicht den gewünschten Effekt haben. Vielmehr müssen sie „überzeugt“ werden, dass ein Elektroroller durchaus Vorteile hat. Und wenn diese Vorteile offensichtlich werden und nicht nur akademischer Natur sind, dann sind auch die Menschen bereit darüber nachzudenken.
Leider spielt das Thema bei vielen Rollerhändlern keine Rolle. Die meisten winken direkt ab. Zu tief sitzt das Misstrauen gegen völlig überteuterte Modelle mit anfälligen Bleiakkus. Mit Kumpan und Unu sind diese Vorurteile aber obsolet. Auch preislich können sie mit den Verbennern inzwischen mithalten. Der etwas höhere Anschaffungspreis hat sich viel schneller noch als beim Auto amotisiert. Danach wird es nur noch günstiger. Der herausnehmbare Akku löst zudem das Problem des Aufladens.
Es wird sicher nur noch wenige Jahre dauern, bis sich der Elektroroller deutlich durchsetzt. Komisch finde ich, dass die klassischen Rollerhersteller noch weniger Interesse an der Elektromobilität zeigen, als mancher Autohersteller. Auch hier wird die Innovation, genau wie bei Tesla im Automobilsektor, wohl außerhalb der Etablierten stattfinden. Das kann für sie sehr schnell zum Problem werden. So wie einst beim deutschen Versandhandel, bei Nokia, Agfa usw. Die Welt ist schneller geworden, Innovationen können eine enorme Durchschlagskraft entwickeln, die die Zweifler und Blockierer meist auf der Strecke lassen.
Aber zu deinem Vorschlag. Die Klasse hat durchaus Berechtigung. So darf man ab 16 Jahren fahren und mit dem Autoführerschein, kann man auch diese Klasse fahren. Darüber braucht es dann einen Extra-Führerschein. Gegen das Verkehrsmittel an sich ist also nichts einzuwenden. Alleine der Antrieb macht es zum Problem. Und das können wir schon heute lösen. Bei der Mehrheit hat sich das nur noch nicht rumgesprochen. Viele denken eben noch bei elektrorollern an völlig überteuerte Gurken mit mehr Nach- als Vorteilen.
Hallo Jana,
super Sache, das :). Vor allem bei Rollern entfällt doch das Reichweitenproblem (fast) völlig. Wer fährt mit einem Roller schon weite Strecken?
Und der Preis ist doch auch top. Da ist eine knätternde Stinkbombe auch nicht viel billiger. Auf Dauer gesehen sowie so nicht. Es gibt wirklich keinen Grund, noch ein verbrennendes Mofa, Roller oder Moped zu kaufen… Die Idee von Christoph wäre durchaus überlegenswert.
Gruß, Gregor
Für „Fuffis“ (Kleinkrafträder mit max. 50 ccm) kann Elektroantrieb in der Tat eine Alternative sein, wie die Testberichte der Autorin zeigen. Aber: die Welt der „Roller“ ist deutlich größer. Es gibt Maxi-Scooter, deren Fahrleistungen denen von Mittelklasse-Motorrädern entsprechen und die sowohl als Autobahn-Brenner wie auch für die große Urlaubstour taugen. Ich selbst fahre eine Vespa GTS 300 Super mit 278 ccm und 16 kW, die kein Maxi-Scooter, aber nichts desto trotz durchaus tourentauglich ist. Bis heute gibt es dafür keinen „elektrischen“ Ersatz.
Trotzdem freue ich mich natürlich über die aktuellen Entwicklungen im Bereich der Elektroroller und wünsche den Herstellern viel Erfolg. Vor allem aber: vielen Dank an Jana für die interessanten Testberichte!
Gruß, Uwe
Hallo Uwe,
Kumpan will diese Jahr einen 125er äquivalenten Roller rausbringen. Von BMW gibt es die C Evolution mit 35 Kilowatt Spitzenleistung. Aus Österreich kommt die Johammer J1 mit 200 Kilometer Reichweite (http://www.johammer.com/elektromotorrad/). Und das Teil ist der absolute Hingucker.
Von Brammo gibt es eine „dicke Maschine“ (http://www.brammo.com/home/) ebenfalls mit gut 200 Kilometern Reichweite. Gerade in dieser Klasse dürfte der Elektroantrieb bei der Beschleunigung Zweiradfahrern das Grinsen ins Gesicht schneiden.
Ein Wehmutstropfen sind natürlich bei all diesen Gefährten die Ladezeiten. Brammo gibt min. 2 Stunden an.
Du siehst also, auch oberhalb der „Fuffis“ tut sich was in Sachen alternativer Antriebe.
Hallo Uwe,
die Jana hat es schon agesprochen.. es gibt auch schon für das Motorradsegment alternativen. Habe bei einem netten youtubevid mal diese Firma entdeckt die ein Serienbike mit annehmbarer Reichweite zu einem „guten“ Preis anbietet. http://www.zeromotorcycles.com/de/
Eigentlich sollten die namhaften Hersteller schon längst so etwas in ihrem Portfolio haben, denn möglich ist es allemal.
Grüße Philipp
@Jana: netter Blog 😉
Hallo Jana,
welcher 45-kmh Roller hat dir denn bisher nun am Besten gefallen? Der unu müsste doch aufgrund seines geringen Gewichts am Besten vom Stand wegkommen, oder?
Gruß
Der Kumpan ist zwar schwerer, hat aber einen Turbo-Knopf, der kurzfristig 2,5 Kilowatt Motorleistung freigibt. Daher zieht er gefühlt stärker aus dem Stand. Aber den Unu gibt es auch mit einem drei Kilowatt-Motor. Da dürfte der Kumpan hintenanstehen. Aber ich bin den Unu nur mit dem zwei Kilowatt-Motor gefahren.
Wow, das ging ja schnell. Danke dir für deine Antwort. Ich hätte mich wohl so oder so für den 3 kW Unu entschieden.
Gibts Informationen, wieviel ein Tauschakku kostet, wenn der originale mit der Zeit in der Leistung nachlässt? Die Angabe von 50 tkm ist zwar gut und schön, aber die Lebensdauerlaterung ist bei diesen Akkutypen ebenfalls ein Thema. Typischerweise sind die Ersatzakkus leider sehr teuer. Hier auch?
Der Zusatzakku kostet 700 Euro. Da Unu aber die gleichen Zellen wie Tesla benutzt, braucht man sich nicht so große Gedanken machen, da sich die Panasonic-Zellen im
Model S durchaus bewährt haben. Zum anderen ist ein alter Akku nie ein Totalverlust. Meist beschränkt sich der Schaden auf einzelne Zellen, mechanische Defekte oder Leistungsabfall. Die Akkus können also entweder repariert, in ein zweites Leben als PV-Speicher oder ins Recycling gehen.
Hier entsteht gerade ein Markt für alte Fahrbatterien. Der untaugliche Akku hat also selbst noch einen nicht unerheblichen Wert.
Wenn man den Akku tatsächlich tauschen muss, kann man wohl den alten in Zahlung geben.
Also ehrlich gesagt, DEN Betrieb möchte ich sehen, der mit Gewährleistung + Haftung so einen Akkupack „repariert“. Sollte der Tauschakku auch 700 Euro kosten, dann hängts davon ab, wie lang der originale bei guter Leistung „hält“. Nimms mir nicht krumm, aber eine „Beschränkung“ wie Du oben schreibst, ist für mich ziemlich nahe am Totalverlust, wenn die Nutzbarkeit stark eingeschränkt wird.
Vermutlich bieten daher einige Anbieter von Akkufahrzeugen ein Mietmodell an, wenn der Akkupreis ungefähr die Hälfte des Fahrzeugneupreises ausmacht.
Der Akku besteht aus mehreren Zellen, die etwas größer als Mignon-Batterien sind. Durch das Batteriemanagementsystem lässt sich genau feststellen, welche Zellen defekt sind. Die lassen sich dann einfach austauschen. Oder es wird so sein, dass du den alten Akku in Zahlung gibst, wenn du einen neuen kaufst. Bis ein Lithium-Ionen Akku ein Totalverlust ist, muss schon einiges passieren. Du kannst hier nicht von deinen Erfahrungen mit Handy- oder Laptopakkus ausgehen.
Dann solltest du auch bedenken, dass die Akkupreise stetig sinken. Bis du also 50.000 Kilometer (1.000 Zyklen) gefahren bist, kostet der Akku keine 700 Euro mehr.
Hinzu kommt, dass der Unu verhältnismäßig schonend mit dem Akku umgeht. Er wird nur mit 0,2 C (Ent-/Ladeleistung in Bezug auf die Kapazität 1 C = Kapazität des Akku in Kilowattstunden. Beim Unu 1,5 kWh, 0,2 C = 300 Watt) und beim 2 Kilowatt-Motor mit 1,3 C entladen wird. Das stresst den Akku kaum. Im Vergleich, Tesla lädt mit knapp 2 C und entlädt mit bis zu 4 C.
Da der Akku herausnehmbar ist, hat er auch weniger Temperaturstress. Für die Aufbewahrung im Winter gibt Unu eine genaue Anleitung, wie der Akku gepflegt werden muss.
Der Rollerakku ist also deutlich weniger Stress ausgesetzt, als der Akku im Tesla Model S. Und hier haben sich die Panasonic-Zellen als sehr zuverlässig und Zyklenstabil bewährt. Unu gibt auch zwei Jahre Garantie auf den Akku.
Jana, ich weiß wie ein modernes Akkusystem funktioniert, das ist mein Beruf. Und genau deshalb bin ich derzeit wegen der abnorm hohen Verkaufspreise der Akkus noch sehr vorsichtig bei Akku-Anwendungen bei der Einstufung, wer das „Akku-Risiko“ formal trägt. Beim Kauf des UNU ist das eben der Käufer selbst. Er trägt das Risiko, dass der Hersteller des Akkupacks nicht die optimale Qualität liefert. Das ist kein Beinbruch, das Risiko trägt er ja beim Fahrzeug auch .. nur bedenken muss man es eben, weil der Akku auf jeden Fall getauscht werden MUSS, da er verschleißt.
Die 2 Jahre Garantie helfen da auch nicht weiter, da die typische kalendarische Lebensdauer etwas drüber liegt und die Zyklenfestigkeit sich eben erst auch im Nachhinein herausstellt. Nach 3 Jahren Nutzung einen Akku zu welchen Konditionen auch immer in Zahlung geben zu müssen oer neu zu kaufen, wäre auch nicht schön.
In der Praxis wird es auf absehbare Zeit bei Akkuproblemen noch bei einer deutlichen Investition bleiben. Aus einem LI-ION Akkupack tauscht schon wegen dem Eingriff in die konstruktiven Sicherheitsmaßnahmen im Akku aktuell keine Firma einzelne Zellen aus, von „einfach“ kann man daher nicht sprechen.
Ich find das Rollerle und das Konzept ganz innovativ, schade dass es keinen größeren / schnelleren gibt, sonst wäre das eine Überlegung wert, Akkufrage hin oder her. Allerdings muss ich bemerken, dass es hier bei uns auf dem „flachen Land“ im Hohenlohischen mit Elektromobilität nicht so einfach ist wie im Ballungsraum, da kommt so ein Roller als Kurzstreckenersatz schon an seine Grenzen. Und da wären wir wieder beim Akku, seinem Stress und der Lebensdauer, wenn man wg Reichweiten ihn immer „deep-cyclen“ muss. Aber das will ich jetzt nicht vertiefen.
Ich finds gut, dass überhaupt jemand was zu den diversen Fahrzeugen schreibt, also: Chapeau für Deine Berichte.
Akkurecycling findet doch schon statt: http://www.reevolt.de/produkte/stromspeicher/
Jana: weiter so, super Blog
Walter
Der auch Zoe fährt
Hallo Jana,
toller Testbericht. 🙂
Du hast ja nun scheinbar einige Modelle unterschiedlicher Hersteller getestet. Was ist dein Overall-Favorit und deine Kaufempfehlung? Der UNU 2000?
Hallo David,
ich bin bisher nur den Unu und die Kumpan-Roller gefahren. Der Unu ist das beste Modell für den kleinen Geldbeutel. Bei Kumpan gibt es ein bisschen bessere Verarbeitung und etwas mehr Ausstattung. Dafür kostet er auch eine Ecke mehr. Aber beide Roller machen Spaß und erfüllen ihren Zweck. Letztlich ist es eine Geschmackssache, für welchen Roller man sich entscheidet.
Der 2000er Motor beim Unu hat wie gesagt im hügeligen Stuttgart gute Dienste bewiesen. Wenn du noch bergiger wohnst, solltest du vielleicht über den 3000er Motor nachdenken. Wenn nicht, dann ist der 2000er vollkommen ausreichend und läst die Stinker-Roller locker an der Ampel stehen.
Hi Jana,
toll – danke für deine Einschätzung!