Die Förderrichtlinien von SLAM sind so unsinnig, dass es noch nicht mal das BMWi glauben kann.
Wenn die Bundesregierung die Elektromobilität fördert, sollten sich Elektroautofahrer eigentlich freuen. Doch das Förderprojekt „SLAM“ des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) treibt den meisten Elektromobilisten regelmäßig die Zornesröte ins Gesicht. Der Grund ist ganz einfach. In den Förderrichtlinien (PDF) ist etwas verklausuliert die Installation von CHAdeMO-Anschlüssen an geförderten Ladesäulen untersagt. Wörtlich heißt es:
„Wenn an einem Standort eine Ladesäule aufgebaut wird, muss diese Ladesäule mindestens folgende Anschlüsse tragen: 1x CCS-Combo2-DCmit grundsätzlich 50kW und 1x CCS-Typ2-AC Ladepunkt mit >22kW. Zusätzlich ist die Anbringung weiterer Ladekabel der eben genannten Typen, sowie eine Buchse für Stecker des Typs 2, ausdrücklich erlaubt. Dabei sind an dieser Ladesäule keine weiteren als die eben genannten Schnellladestandards anzubringen.“
Das heißt nichts anderes als: Machst du einen CHAdeMO-Anschluss an die Ladesäule, gibt es kein Fördergeld.
Trotz intensiver Gespräche hinter den Kulissen ließ sich das Ministerium nicht von dieser Diskriminierung zuungunsten von CHAdeMO abbringen. In den vergangenen Monaten wurde der Irrsinn dann in Beton gegossen und die ersten SLAM-Ladesäulen wurden aufgebaut. Die abstrusen Folgen dieses willkürlichen Ausschluss von CHAdeMO von der Förderung konnte man am besten an der A70 bei Knetzgau beobachten. Da nämlich kein Hersteller Ladesäulen im Programm hat, die nur CCS 50 kW und AC43 kW anbieten, wurden hier die bekannten ABB Terra 53 CJG installiert. Diese verfügt ab Werk über je einen 50 Kilowatt CCS- und CHAdeMO-Anschluss sowie einen 43 Kilowatt Drehstrom-Anschluss (AC43). Die Säule bietet so Schnelllademöglichkeiten für alle modernen schnellladefähigen Elektroautos. Kein Wunder also, dass die meisten Infrastrukturanbieter wie Smartrics, Fastned, Clever oder Ella die Terra 53 CJG und ihre Pendants – etwa von efacec – verbauen.
An den Kosten liegt es nicht
Eine solche Ladesäule ist mit etwa 30.000 bis 40.000 Euro verhältnismäßig teuer. Wer Geld damit verdienen möchte, muss also eine möglichst große Auslastung erreichen und das gelingt nur, wenn man einen möglichst großen potentiellen Kundenkreis anspricht. In Deutschland zwingt aber das Wirtschaftsministerium Förderempfänger, den bezahlten CHAdeMO-Anschluss nachträglich abzumontieren oder unwirtschaftliche Single-Säulen zu installieren. Da CHAdeMO und CCS dieselben teuren Gleichrichter in der Säule nutzen und sich lediglich im Anschluss und Protokoll unterscheiden liegt der Preisunterschied zwischen einem Triplelader mit CHAdeMO, CCS und AC43 und der reduzierten Ausstattung mit CCS und AC22 bei gerade mal 1.000 Euro. Und das lohnt sich. Denn die meisten heute erhältlichen Fahrzeuge nutzen CHAdeMO als Schnellladestandard (siehe unten).
Steuergelder für nutzlose Infrastruktur
Das Wirtschaftsministerium fördert also mit Steuergeldern öffentliche Schnellladeinfrastruktur die nur ein Teil der auf dem Markt befindlichen Elektroautos nutzen kann. Entsprechend laufen viele Elektromobilisten gegen SLAM Sturm. Hinter vorgehaltener Hand hört man, dass diese Diskriminierung einem Referenten im Ministerium zu verdanken ist. Dieser soll tapfer bis zu Schluss für den Ausschluss von CHAdeMO gekämpft hat. Was wiederum seine Motivation für diesen selbstlosen Einsatz war bleibt Spekulation.
Das Ministerium hat sich bis heute nicht qualifiziert auf die Gründe für den Ausschluss von CHAdeMO geäußert. Heute jedoch reagierte das BMWi endlich auf Twitter und verkündete Unglaubliches. Offenbar kann man in der Social-Media-Redaktion gar nicht glauben, welchen Mist das Ministerium da verzapft und behauptet bis zum bitteren Ende das Gegenteil.
(Wenn das Storify nicht korrekt angezeigt wird, bitte hier klicken)
Update 29. Januar 2016
Ein aufmerksamer Leser hat mich gestern auf folgendes hingewiesen. Seit November 2015 dürfen Investoren auf eigene Kosten auch CHAdeMO-Lader installieren und dafür die durch SLAM geförderten Netzanschlüsse verwenden. Diese Ladestationen müssen dann aber neben dem CHAdeMO-Anschluss ebenfalls einen CCS haben. Die Säulen selbst erhalten jedoch keine Förderung durch SLAM.
Update 31. Januar 2016
Das ZDF berichtet in der 17 Uhr heute Sendung über die Diskrimierung des CHAdeMO-Standards durch die Förderrichtlinien des BMWi.
Update 3. Februar 2016
Ich habe auch auf der Facebookseite des Ministeriums unter einem entsprechenden Post das Thema nochmal angesprochen. Das BMWi antwortet sichtlich genervt:
„Wir können nur wiederholen: ChadeMO und SLAM haben nichts mit einander zu tun. SLAM ist ein Demoprojekt. Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur, wie sie gebraucht wird, kann auch mit CHAdeMO erfolgen. CHAdeMO ist nicht verboten. Trennen Sie doch bitte die Themen.SLAM ist NICHT der Aufbau der Ladeinfratsruktur in D [sic!]”
Was SLAM genau demonstrieren soll, bleibt unterdessen weiter ein Rätsel. Es fehlt weiter jede Einsicht, dass das Projekt in dieser Form – Demo oder nicht – wenig sinnvoll ist. Der Satz: „Der Aufbau einer Ladeinfrastruktur, wie sie gebraucht wird, kann auch mit CHAdeMO erfolgen”, ist zumindest ein Eingeständnis, dass SLAM unbrauchbare Infrastruktur in die Landschaft pflanzt.
Übersicht der Fahrzeuge nach Ladestandard
CCS-Combo
- VW eGolf (Sonderausstattung)
- VW eUP! (Sonderausstattung)
- BMW i3 (Sonderausstattung)
- Opel Ampera-e (voraussichtlich ab Q1/2017 in Europa erhältlich)
CHAdeMO
- Mitsubishi iMiEV
- Mitsubishi Outlander Plug-In-Hybrid (PHEV)
- Citroën c-Zero
- Citroën Berlingo Electric (Sonderausstattung)
- Peugeot iOn
- Peugeot Partner Electric (Sonderausstattung)
- Nissan Leaf*
- Nissan eNV-200*
- Kia Soul EV
- Tesla Model S (mit Adapter)
- Tesla Model X (mit Adapter)
* außer in der niedrigsten Ausstattungslinie Serienausstattung.
AC43
- Renault ZOE (seit Baujahr August 2015 Sonderausstattung)
- BYD e6 (bis max. 30 Kilowatt, ab Q2/2016 voraussichtlich 43 Kilowatt)
- Smart ED 3 (Sonderausstattung bis 22 Kilowatt)
- Tesla Model S (Sonderausstattung bis 22 Kilowatt, seit 04/2016 nur noch 16,5 Kilowatt)
- Tesla Model X (Sonderausstattung bis 16,5 Kilowatt)
Proprietäre Schnellladesysteme
- Tesla Model S (Supercharger: DC über Typ2 Stecker mit max. 130 Kilowatt)
- Tesla Model X (Supercharger: DC über Typ2 Stecker mit max. 130 Kilowatt)
Fahrzeuge ohne Schnellladesystem
- Mercedes Benz B250e (max. 11 Kilowatt Drehstrom)
- Ford Focus Electric (max. 7,4 Kilowatt über eine Phase)
- Opel Ampera/Chevrolet Volt (max. 3,7 Kilowatt)
- Audi A3 e-tron (PHEV)
- VW Golf GTE (PHEV)
- VW Passat GTE (PHEV)
- Mercedes Benz S500e (PHEV)
- Mercedes Benz E500e (PHEV)
- Mercedes Benz C350e (PHEV)
- BMW 225xe (PHEV)
- Volvo V60 D6 Twin Engine (PHEV)
- Volvo XC90 T8 Twin Engine (PHEV)
27 Kommentare
Hallo Jana,
schön wie du dich hier reinhängst, aber ich glaube es gibt nur wenig Aussicht auf Erfolg, dass sich an den definierten Förderbedingungen etwas ändern wird. Denn SLAM ist ein zeitlich begrenztes Forschungsprojekt, für das man seine ganz eigenen Spielregeln aufstellen darf. Ich sage nur Schnellladesäulen vom Schaufenster Elektromobilität Bayern Sachsen entlang der A9. Da war auch kein CHAdeMO dran und offenbar alles legitim – Forschungsprojekt eben.
Im Gegensatz dazu findet bei Tank & Rast eine Infrastrukturfördermaßnahme seitens des BMVI statt und deswegen sind dort auch alle Stecker vorhanden.
So blöd das also klingt, sowohl das BMWI als auch das BMVI bezuschussen Schnellladeinfrastruktur, aber mit unterschiedlich definierten Zielen. So einen Quatsch kann es auch nur in Deutschland geben.
Noch kurz ein Wort zu Bad Rappenau: die an dieser Stelle aufgestellten Efacec Säulen (CCS/Typ2) wurden kurz zuvor an der A9 gegen Triple Lader ersetzt. Das heißt Allego hat lediglich Ladesäulenrecycling durchgeführt und drei der ausgemusterten Ladesäulen am neuen Standort wieder aufgebaut. Genial: man hat sich den Anschluss und die drei gebrauchten Ladesäulen aus der SLAM Kasse fördern lassen, der Triple Lader brachte zusätzlich Gelder aus der EU. Aus Betreibersicht alles richtig gemacht.
Hallo Michael,
das Projekt an der A9 zeigt ja auch nochmal deutlich, dass es wirtschaftlicher Unsinn ist. Nach Ende des Förderprojekts hat man die CCS-Mühlen abgeschraubt und gegen Triple-Charger getauscht, weil Allgeo wohl dann doch irgendwann mal Geld verdienen möchte.
Hallo Kai,
ich denke, mit dieser Schere im Kopf machen wir es denen (vom BMVI und SLAM…) zu einfach! Zunächst ist das keine „Forschung“ im stillen Forscher-Kämmerchen. Es ist ein als „Forschung“ deklarierter Aufbau von Infrastruktur in der ÖFFENLICHKEIT (!!!) mit vollem Zugang für jedermann.
Ich denke dieser Vorgang wäre sehr wohl mal einer genauen Betrachtung durch den Bundesrechnungshof würdig. denn erstens geht es ja nicht um einzelne, oder wenige Standorte, sondern um eine erhebliche Anzahl mit erheblicher Sichtbarkeit und erheblichen Kosten.
Zweitens dürfte der Begriff „Forschung“ in diesem Zusammenhang wohl reichlich überstrapaziert sein.
Und drittens halte ich das in diesen Kommentaren angedeutete Verfahren von Ladesäulen-Recycling für nackten Betrug, wenn sich das erhärten und belegen lässt. Das wäre für sich schon allein ein Skandal!
Hallo,
dass ist ja schon ein echter Schildbürgerstreich 🙂
Man könnte schon fast meinen, es wird versucht, die Elektromobilität möglichst nicht zu sehr zu fördern – denn wenn die Menschen auf einmal alle Elektroautos kaufen, dann würde nachher noch die Mineralölsteuer sinken… 😉
Viele Grüße,
Kai
PS: Irgendwie erscheint der Artikel nicht auf der FrontPage, ich musste erst einmal nach unten scrollen, um über die Kommentare zu dem Artikel zu kommen.
(Wirklich erfahren habe ich von dem Artikel über Facebook…)
Hallo Jana,
da sollte man jetzt mal nicht mit Lob sparen, Jana. Das hast Du wunderbar entwickelt und sehr schön dokumentiert. Es ist natürlich eine Frechheit der SM-Redaktion, Dich dauernd an das SLAM-Projekt zu verweisen. Denn erstens war das sicher das erste, was Du getan hast und zweitens ist SLAM ja nur der Fördermittel-Verwalter. Die Regularien, nach denen die Fördermittel vom Bund gewährt werden kommen natürlich aus dem BMWi. Wenn die Geld geben, dann steht da haarfitzelklein drin, für was genau das Geld ausgegeben werden darf.
Ich finde, wir sollten uns da nun an den Bundesrechnungshof wenden. Der hat die Mittelverwendung des Bundes zu überprüfen und dem Steuerzahler Bericht zu erstatten.
Ist bekannt welcher Politiker hinter dieser Idee steckt? Ich denke bei uns in der Schweiz gibt es solchen Blödsinn (dafür anderen) nicht, weil wir mit der direkten Demokratie die verantwortlichen sofort politisch angreifen könnten. Dass dies Sinnlos ist würden auch nicht EV-Fahrer schnell sehen und den genanten Politiker eher nicht mehr wählen.
Gibt es nicht auch in Deutschland die Möglichkeit einen solchen Politiker mindestens für diesen Blödsinn verantwortlich zu machen?
Ich würde mich auf jeden Fall freuen hier mehr über die öffentlichen Aussagen zu erfahren. Danke Jana.
Das Ministerium hat inzwischen weiter reagiert und immer mehr Unsinn geschrieben. Ich habe das Storify entsprechend erweitert.
Leider ist die Lobby der Elektrofahrer in D noch ziemlich klein. Aber wir arbeiten daran uns zu organisieren. Z.B. mit Electrify-BW e.V.
Für alle, die einen Verbrenner fahren, und die Aufregung nicht verstehen, möchte ich Dein Beispiel von gestern noch einmal aufgreifen.
Man stelle sich vor, ohne technische Notwendigkeit wird der Schlauch für die eigene Kraftstoffsorte an allen Tankstellen auf und an den Autobahnen in einem größeren Umkreis abgebaut. Als Ausgleich wird dem Autofahrer bei großen Fernfahrten angeboten, man könne seinen leeren Tank mit einer einzigen Halbliterflasche füllen, in dem er im Shop einen halben Liter Kraftstoff in die Flasche gefüllt bekommt, die zum Auto auf dem Parkplatz trägt, in den Tank füllt, wieder zum Shop läuft, wieder einen halben Liter erwirbt und so weiter. Möchte jemand so seinen Tank füllen?
Am Ende wird er so verzweifelt sein, wie jemand, der an der Autobahn mit AC3,7 bzw. AC3,3 laden muss, da das vorhandene und bezahlte Kabel für CHAdeMO entfernt wurde. Das Laden dauert die ganze Nacht!
@RWEmobility hat am 28.01.2016 einen Beschluss der SPD Bundestagsfraktion vom 26.01.2016 verlinkt. In diesem heißt es:
„Weiterhin wollen wir den gezielten Ausbau einer bedarfsgerechten Ladeinfrastruktur fördern. Das bedeutet,
… (Anm.: 3 Anstriche)
– Adapterlösungen für das schnelle Laden für Nutzer unterschiedlicher Steckersysteme zu erleichtern;
… (Anm.: 3 Anstriche)“
Nicht jeder Bundestagsabgeordnete kann jedes Detail kennen. Da sollte jeder fair sein. Dies sollte man der/dem Abgeordneten auch nicht vorwerfen.
Da wir das Thema des schnellen Ladens sehr kontrovers zu dem Beschluss diskutieren, wäre es im Interesse aller Wähler, wenn die Abgeordneten zu diesem Thema bzw. Beschluss nachfragen. Vielleicht kann jemand seine(n) Bundestagsabgeordnete(n) auf dieses Problem sachlich aufmerksam machen?
Beim lesen ist mir klar geworden, was erforscht werdemn soll:
Kann ein etablierter Ladestandard durch Benachteiligung bei der Förderung vom Markt gedrängt werden?
Hallo Christoph,
wenn Deutschland ein Leitmarkt wäre, könnte es eine Marktverdrängung geben. So werden nur die deutschen Autofahrer schikaniert. Es ist eines der Hindernisse, warum Deutschland seinen Zielen bei der Elektromobilität soweit hinterherhinkt – leider.
Sollten die deutschen Hersteller eines Tages eine internationale Marktrelevanz haben, wird sich dieser Vorgang gegen sie richten. Im Ausland wird man das nicht vergessen! Deshalb sollten sich gerade die deutschen Autohersteller gegen diesen Unfug wehren. Die deutschen Hersteller sind durch die Konkurrenz groß geworden. Diese falschverstandene Schützenhilfe wird am Ende den deutschen Herstellern am Meisten schaden.
Zuvor bleiben nur die Autofahrer und die Umwelt auf der Strecke.
Dafür müsste es aber erst einmal nennenswerte Zahlen dieses angeblichen „Ladestandards“ in Deutschland geben um etwas verdrängen zu können. CHAdeMO ist in Deutschland Schlusslicht.
Durch eine verfehlte Förderpolitik (#SLAM) wurde bisher schon CHAdeMO in Deutschland behindert. Dies jetzt zu bejubeln, ist zynisch.
Der Markt zeigt den Anbietern, CCS ist für die Genehmigung, Typ2 und CHAdeMO sowie SC für die Anforderungen des Marktes.
Abschließend sei mir der Hinweis gestattet, Deutschland liegt im Herzen der EU. Funktionierende Transitwege sind ein hohes Gut der Union. Dazu gehört auch die bedarfsgerechte Bereitstellung funktionierender Schnelllademöglichkeiten mit den nachgefragten Standards.
Henning Kagelmann, Vorsitzender der Nationalen Plattform Elektromobilität (BRD) mit diversen Aufsichtsratsposten der BMW-Group, der Deutschen Bank, Post, Nokia etc. gesegnet hat rotzfrech diesen SLAM-Unsinn vor der Kamera gerechtfertigt.
Davon gibts filmische Sequenzen auf youtube.
Es lebe der Leitmarkt für Elekrtomobilität – aber das ist halt alles Neuland für die deutsche Politik. 🙂
Deswegen sollen mit der jetzt scheinbar angedachten Kaufprämie ja auch Plug-in Hybride mit 30 km rein elektrischer Reichweite gefördert werden. Super Idee. Wen interessieren bei den Kisten denn Ladepunkte und Ladesäulen – ist ja ein kleiner aber feiner Unterschied. In DE. Wobei eigentlich blöd, denn ohne CHAdeMO ist es ja dann ein Ladepunkt weniger.
Aber dann die proprietären und selbst bezahlten (!!!!!) Ladesysteme a la Tesla verteufeln, weil diese ja nicht kompatibel seien und es volkswirtschaftlicher Unsinn sei, nebeneinander unterschiedliche Ladestrukturen aufzubauen. Ah ja, aber dann das in fast allen anderen Länden verbreitete CHAdeMO ausgrenzen, CCS nur gegen Aufpreis in den Autos anbieten und dieses aber dann als eigenen Ladestandard in der EU durchdrücken.
Ein Trauerspiel ist das.
„…Dabei sind an dieser Ladesäule keine weiteren als die eben
genannten Schnellladestandards anzubringen….“
Der Satz steht gleich siebenmal im Leitfaden (nicht Förderrichtlinie), damit es auch keiner überliest.
Kreativität ist gefragt:
– Dann bringt doch CHAdeMO nicht „an“ sondern „neben“ der Ladesäule an
– nachträglich CHAdeMO-Anschlüsse nachzurüsten ist ebenfalls nicht verboten
– In der Investorenerklärung kann man auch Ausnahmen beantragen: http://www.slam-projekt.de/pdfs/investoren/investorenerklaerung.pdf
Hallo Jana,
oben steht bei der Auflistung der Fahrzeuge und den Landemöglichkeiten, die Zoe gäbe es ab August als Sonderausstattung mit 43 KW Lader.
Ich habe im Prospekt von Renault (Stand 1.1.2016) Nichts dazu gefunden.
Beste Grüße,
Emil
Hallo Emil,
das ist leider wahr. In Deutschland bietet Renault die Q210 mit dem Continental-Motor nicht mehr an. Jedoch wird sie noch in den Niederlanden und Frankreich angeboten.
Verstehen muss man das nicht, ist halt Renault.
Wie sang schon Ulrich Roski (möge seine Seele in Frieden ruhen):
„Otto Unwucht produziert, als ein gewitzter Ingenieur
Unterm Vorwand der Sicherheit, pausenlos sinnloses Autozubehör
An einem Sturzhelm für Fußgänger bastelt er unbeirrt
Denn sein Schwager im Ministerium sorgt dafür, dass der bald Vorschrift wird.
So wie einst die Scheibe, die die Taxifahrer von ihren Fahrgästen trennt
Das ist Alles kein Problem, wenn man die richtigen Leute kennt
– Alles kein Problem, wenn man die richtigen Leute kennt!“
Hallo Kollegen,
es steht doch ganz klar in den Förderrichtlinien, die Jana als pdf Datei verlinkt hat:
„Das Projektteam besteht aus den Automobilherstellern BMW, Daimler, Porsche und VW, …….. „. Diese sind an erster Stelle genannt.
Schade. Für Japan liefert BMW den i3 sogar mit Chademo aus.
In Deutschland wird von den genannten Partner Chademo nicht gerne gesehen. Dabei ist es auch in Deutschland fast genauso häufig anzutreffen wie CCS.
Hallo zusammen,
dazu gab es nun sogar eine Antwort auf eine Frage, der das Thema hier aufgegriffen hat:
Bundesministerium für Wirtschaft und Energie Lesen Sie sich bitte die Projektziele auf der Projektseite durch. . http://www.slam-projekt.de/, bevor Sie etwas als Schwachsinn deklarieren. SLAM ist ein Forschungsprojekt, wo der europäische CCS-Schnelladestandard ausprobiert werden soll. Jeder andere Standard wird eben nicht gefördert, weil er für die Zielerreichung nicht gebraucht wird.
Gruss Reinhard
Komisch, ich würde ja davon ausgehen, dass ein System, das serienmäßig in Fahrzeugen verbaut und verkauft wird, nicht noch mit Staatsmitteln gefördert werden muss.
[…] Bis zum Jahr 2017 sollen im Rahmen des SLAM-Projektes bis zu 400 AC- und DC-Schnellladesäulen aufgestellt werden. Diese Stationen können von allen Fahrzeugen mit dem europäischen Stecker-Standard CCS (Combined Charging System) genutzt werden – und genau daran gibt es Kritik. […]
Was für ein Schwachsinn hier geschrieben wird.
Zur Zeit verdient man weder mit Chademo noch CCS was, weil die Anzahl an Eletroautos in Europa verschwindend gering ist.
Alle europäischen Neuentwicklungen werden, neben Typ2-AC, CCS anbieten und kein einziges Chademo.
Chademo exestiert auf den europäischen Markt nur deshalb, weil die japanischen Autos oder welche die japanische Technik benutzen, keine Extra-Version für Europa entwickeln wollten. Chademo spielt in 2 Jahren keine Rolle mehr in Europa.
Schwachsinn hin oder her – es ist übrigens ziemlich unhöflich die Meinung anderer als Schwachsinn abzutun und zeugt nicht gerade von einem guten Diskussionsstil – Fakt ist, dass derzeit noch einige CHAdeMO-Fahrzeuge in Europa auf der Straße sind und auch noch einige hinzukommen werden. Der Lebenszyklus eines solchen Autos endet auch nicht abrupt in zwei Jahren.
Wenn es so ein Schwachsinn wäre, wie du schreibst, dann müssten ja alle kommerziellen Ladeanbieter in Europa Schwachmaten sein, weil sie CHAdeMO an ihren Schnellladesäulen verbauen.
Nun wird es spannend. Das SLAM Projekt endet diesen Monat. Was bedeutet das für die kastrierten Ladesäulen? Bekommen die jetzt ihre CHAdeMO Stecker zurück? Wenn ich mich nicht verzählt habe, sind insgesamt 40 Ladesäulen betroffen (34x EnBW, 6x ÜZ Lülsfeld). Da alle Ladesäulen über ein entsprechendes Abrechnungssystem verfügen, sollte auch ein wenig Motivation vorhanden sein. Mehr Nutzer heißt mehr Umsatz. Bei Allego, EAM und weiteren Betreibern wird es aufgrund der Hardwareauswahl keine Änderung geben.
Hallo Michael,
das wird in der Tat spannend. Allego hat zwar hardwaremäßig den CHAdeMO nicht abgeschraubt (Efacec, EBG) – es ist bei den Säulen aber relativ einfach den CHAdeMO nachzurüsten. Da Allego ein Interesse an einem hohen Fahrzeugdurchsatz hat, denke ich, werden sie auch sukzessive die CHAdeMOs nachrüsten.