Ab heute kann jede Stuttgarterin und jeder Stuttgarter elektrisch fahren. Heute startete in Stuttgart nämlich der Car-Sharer von Daimler car2go mit 300 Smart Electric Drive in der baden-württembergischen Landeshauptstadt.
Mit großem Tamtam haben die Partner dann auch heute bei einer Pressekonferenz das Konzept vorgestellt. An dem Projekt beteiligen sich das Land Baden-Würrtemberg, die Stadt Stuttgart, der Energieversorger EnBW, die Stuttgarter Straßenbahnen (SSB), Europcar sowie Daimler und eben car2go. Entsprechend hoch war auch die Promi-Dichte bei der Veranstaltung. Neben Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Daimler-Chef Dieter Zetsche kamen Stuttgarts (noch) Oberbürgermeister Wolfgang Schuster und der EnBW Vorstandsvorsitzende Frank Mastiaux.
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Frank Mastiaux, Winfried Kretschmann und Dieter Zetsche (v.l.n.r.) |
Geld in die Hand nehmen und die Elektomobilität voran bringen
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Die Herren bei der Pressekonferenz |
Für wenige Euro elektrisch mobil
Um den Stuttgarter Bürgerinnen und Bürgern das Modell schmackhaft zu machen, entfällt bis 31. Dezember 2012 die Anmeldegebühr. Zusätzlich gibt es 30 Freiminuten. So kann also jeder eine unverbindliche Runde im Smart ED durch Stuttgart drehen. Danach kostet die Fahrminute 29 Cent. Standzeiten, im staugeplagten Stuttgart nicht unwichtig, nur 9 Cent. Wer eine ganze Stunde unterwegs ist, zahlt nur 12,90 Euro und die Tagesmiete liegt bei 39 Euro. Ab dem 21. Kilometer kommen nochmal 29 Cent pro Kilometer hinzu. Im Preis inklusive sind Verischerung, Steuern und Strom. Eine monatliche Grundgebühr gibt es genausowenig wie eine Mindestvertagslaufzeit. Die Kundenkarte gilt in ganz Deutschland. Dadurch, dass das Fahrzeug überall wieder abgestellt werden kann, kann man mit dem Auto seine Einkäufe bis vor die Tür bringen. Wie sich die Fahrzeuge aber auf Dauer über die Stadt verteilen und wie weit man dann laufen muss bis zum nächsten freien Auto wird die Zeit zeigen. Jetzt müsste ich schon ein gutes Stück laufen, um von hier zum nächsten Auto zu kommen. Wer sein Auto teilt, hat natürlich auch keinen Stress mehr mit Werkstatt, Inspektion oder Winterreifen. Die Kostenübersicht.
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Stolz wird die Flotte im Hof des Neuen Schloss in Stuttgart präsentiert. |
Schon jetzt gibt es in Stuttgart zahlreiche Ladestationen von EnBW mit speziell reservierten Parkpläten zum Aufladen. Bis Ende 2013 sollen es insgesamt 500 sein. Da die Ladestationen allen offen stehen, können hier auch E-Bike-, Pedelec- und Elektroautofahrer ihren Akku nachfüllen. Jetzt müsste dort auch noch das Smartphone aufzuladen sein, dessen Reichweite bei intensiver Nutzung stark abnimmt, dann wäre die Elektrowelt fast perfekt.
Nachfrage übersteigt das Angebot
Thomas Endres von Greenmotorsblog fragte dann noch, ob sich Privatkunden auf noch längere Wartezeiten einstellen müssten, wenn car2go weiter mit Smart EDs aufrüste. Müssten doch heute schon Kunden in Europa sechs bis zwölf Monate auf einen Smart ED warten. Zetsche antwortete, dass es doch eine gute Nachricht sei, dass allen Unkenrufen zum Trotz die Nachfrage über dem Angebot läge. „Zugegebenermaßen liegt das auch daran“, so Zetsche weiter, „dass wir uns hier in der Anlaufphase des neuen Fahrzeuges befinden.“ Man achte jedoch darauf, die Fahrzeuge vernünftig auf die car2go-Flotten und den Privatkunden zu verteilen. „Im Moment ist die Decke zu kurz und je nachdem wo wir ziehen, guckt der Kopf oder der Fuß raus.“ konstatiert er, verspricht aber, dass Daimler die Stückzahlen schnell steigern würde.
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Eigentlich ganz einfach – Das Innenleben des Smart ED |
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Das Cockpit des car2go Smart ED |
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Insgesamt sind 6.000 car2go Fahrzeuge weltweit unterwegs. Davon 1.200 elektrisch. |
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