Wer mit einen Elektro-, Hybrid- oder Wasserstofffahrzeug verunglückt, muss derzeit noch hoffen, dass die Rettungskräfte wissen, welche besonderen Gefahren von solchen Fahrzeugen ausgehen. Diese sind zwar laut der Hersteller per se sicherer als herkömmliche Autos, doch entstehen durch die Hochvoltbatterien neue Gefahren. Und um so mehr Elektroautos auf den Straßen sind, desto höher ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass auch diese in schwere Unfälle verwickelt werden.
Wenn jede Sekunde zählt
In einer solche Situation zählt oft jede Sekunde, und jeder Handgriff der Rettungskräfte muss sitzen. Daher ist es wichtig, dass diese wissen, wie sie zum einen solche Fahrzeuge erkennen können und zum anderem, welche Gefahren von den verunfallten Fahrzeugen für sie und die Verunglückten ausgehen können. Auch nachdem Airbags zum Standard in unseren Autos wurden, mussten sich die Rettungskräfte auf die möglichen Gefahren die von nicht gezündeten Airbags ausgingen einstellen.
Daher entwickelt die interdisziplinäre Projektgruppe „POLIZEI-ONLINE – Notfallkonzeption Elektromobilität“ seit April 2011 ein Trainings- und Schulungsprogramm für alle Einsatzkräfte die unmittelbar an der Unfallaufnahme, der Rettung von Personen, der Brandbekämpfung und der Bergung von Fahrzeugen beteiligt sind. Mit umfassenden Texten, Übersichtsskizzen und Bildern bereitet das Schulungsprogramm die verschiedenen Einsatzkräfte auf den Ernstfall vor.
Ein Programm das Schule machen soll
„Baden-Württemberg nimmt mit diesem Programm bundesweit eine Vorreiterrolle ein.”, kommentierte der baden-württembergische Innenminister Reinhold Gall (SPD) das neue Schulungsprogramm. Er rechne damit, so Gall weiter, dass das Programm auch bei den Behörden in anderen Bundesländern auf großes Interesse stoße. Dem kann man sich nur anschließen. Die Interkantonale Polizeischule Hitzkirch in der Schweiz will das Programm bereits übernehmen. Es ist beruhigend, zu wissen, dass sich die verantwortlichen Stellen frühzeitig um eine entsprechende Weiterbildung der Einsatzkräfte kümmern. Das wenn es zum Ernstfall kommt diese besonnen und richtig reagieren können. Bleibt zu hoffen, dass viele das Schulungsprogramm absolvieren und ihr Wissen aber möglichst selten zum Einsatz bringen müssen.
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