Vorgestern war ich mit einem Smart Electric Drive unterwegs. Bei knapp 40 Prozent Ladestand war ich schließlich wieder zu Hause. Da ich aber am nächsten Tag gleich wieder eine Dienstfahrt hatte, habe ich das Auto an eine einfache Steckdose gehängt. Auch wollte ich mal wissen, wie viel Strom in so einen Smart ED passt und was „Einmal volltanken bitte!” kostet.
Über den Zähler lief nur die Steckdose mit dem Smart. Kaum war er eingesteckt, begann sich die Scheibe im Zähler auch schon zu drehen. Und zwar so schnell, dass der rote Sichtstreifen nicht mehr zu sehen war. Auf dem Foto ist die Scheibe auch verwischt. Immerhin muss sich die Scheibe 1.600 mal pro Kilowattstunde drehen. Aber die Sicherung ist nicht rausgeflogen und die Kabel haben sich nicht spürbar erwärmt. Die etwas antike Installation kam also ganz gut mit dem Ladestrom zurecht.
Am nächsten Morgen war der Smart dann vollgeladen. Die Scheibe im Zähler hatte sich über 21.500-mal gedreht. Gut 13,6 Kilowattstunden gingen in den Akku. Das erste Fazit war also: Auto aufladen ist etwas anderes als Handy oder Klapprechner laden. Gut, das war zu erwarten.
Ich beziehe meinen Strom von Greenpeace Energy und zahle für die Kilowattstunde 27,65 Cent. Insgeamt habe ich also 3,76 Euro fürs Tanken bezahlt. Da noch knapp 40 Prozent im Akku waren hätte also komplett Laden um die 6,30 Euro gekostet. Dafür kommt man mit dem Smart ED im Winter bei eingeschalteter Heizung und einem angemessenem Fahrstil ziemlich genau 100 Kilometer weit.
Smart ED hat bei den Energiekosten die Nase vorn
Der Smart mhd verbraucht real zwischen sechs und sieben Liter Benzin auf 100 km. Bei einem Benzinpreis von 1,60 Euro liegen die Energiekosten also zwischen 9,60 Euro und 11,20 Euro.
Der Smart cdi verbraucht um die 4,5 Liter Diesel auf 100 km. Bei einem Preis von 1,45 Euro pro Liter liegen die Energiekosten mit 6,53 Euro etwa auf dem Niveau des Smart ED.
Der Smart ED hat also derzeit im Winter nur leicht die Nase vorne, was die reinen Energiekosten betrifft. Anzumerken ist jedoch, dass es sich bei dem getesteten Smart ED um das 30 Kilowatt-Vorserien-Modell handelt. Hier ist die Rekuperation und Effizienz geringer als beim aktuellen 50 Kilowatt-Serien-Modell. So das der Preisvorteil hier deutlicher ausfallen sollte.
Elektromobilität ist also bis jetzt was für Idealisten und nichts für Sparfüchse. Aber so sicher wie das Amen in der Kirche, werden die Preise für fossile Brennstoffe weiter steigen. Die Kosten für Strom könnten durch eine konsequente Energiewende mittelfristig stabil bleiben und langfristig sogar sinken.
3 Kommentare
Jana, meine Meinung und meinen Blog Artikel zur Kosternersparnis beim ZOE, dürftest du ja kennen. Trotzdem nochmal: Ich denke schon, dass sich ein Elektroauto im Kostenvergleich lohnen kann.
Zumindest entsprechende Jahresfahrleistungen vorausgesetzt. Es sind ja nicht nur die geringeren Energiepreise, sondern auch die geringeren laufenden Kosten. Beim Fluence Z.E kostet die Inspektion 45 Euro. Beim Benziner 250 Euro, um mal ein Beispiel rauszupicken. 🙂
volltanken für 6 Euro….hmmm,man muß aber auch bedenken das man mindestens einmal am Tag „tanken“ muß 🙂
Wenn du jeden Tag 150 Kilometer fährst. Ich glaube kaum dass man mit einem Verbrenner für sechs Euro so weit kommt.